Flüchtlingskrise DIW-Chef: Steuern müssen wegen Flüchtlingskrise nicht steigen

Berlin · Im Gegensatz zu Bernd Raffelhüschen ist nach Ansicht von DIW-Chef Marcel Fratzscher eine Steuererhöhung in Deutschland wegen der Flüchtlingskrise nicht nötig.

DIW-Chef Marcel Fratzscher .

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Foto: dpa, cdt axs kat vfd

"Steuererhöhungen sind nicht notwendig und wären kontraproduktiv", sagte der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) am Freitag "Spiegel Online". "Der deutsche Staat macht mehr als ausreichende Überschüsse, um die Mehrausgaben zu stemmen."

Damit widerspricht Fratzscher dem Freiburger Ökonomen Bernd Raffelhüschen. Dieser hatte im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur prophezeit, der Andrang von Flüchtlingen werde zu "massiven Steuererhöhungen" führen. Raffelhüschen argumentierte, rund 70 Prozent der Flüchtlinge seien für den deutschen Arbeitsmarkt unqualifiziert und würden die Sozialsysteme belasten. Die entstehenden Kosten könne nur der Steuerzahler tragen.

"Wenn Flüchtlinge keine ausreichenden Qualifikationen haben, dann muss man sie Ihnen geben", entgegnete Fratzscher. Die dafür notwendigen Investitionen seien lohnenswert und angesichts derzeitiger Haushaltsüberschüsse problemlos möglich.

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(dpa)
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