Bei Braunkohle handelt es sich um einen fossilen Brennstoff. In Deutschland entstanden die Vorräte dieses Sedimentgesteins zum größten Teil im geologischen Zeitabschnitt des Tertiärs, also vor bis zu 65 Millionen Jahren.
Die Grundzutat für die Entstehung von Braunkohle sind abgestorbene Pflanzen, die, etwa durch Klimaumschwünge bedingt, in Moore und Sümpfe fielen. Dort sanken sie so weit, dass sie vollständig von Wasser umhüllt und in der Zeit darauf mehr und mehr von Schlamm- und Sandschichten bedeckt wurden.
Über die folgenden Millionen Jahre hinweg entstand dann durch hinzukommende Schichten beziehungsweise Sedimente ein immer größer werdender Druck auf das organische Material, das in der Folge ohne jeglichen Kontakt zu Luft die Inkohlung, und somit einen geochemischen Prozess durchlief.
In Abgrenzung zur Steinkohle hat die jüngere Braunkohle den Prozess der Inkohlung noch nicht gänzlich durchlaufen, was beispielweise zu einer weniger festen Grundmasse und einem höheren Schwefelgehalt führt.
Weltweit größte Vorkommen in Russland
Weltweit lagerten zu gegenwärtigen Preisen laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften (BGR) im Jahre 2006 rund 283 Milliarden Tonnen förderfähige Braunkohlenreserven unter der Erde. Etwa ein Drittel und damit der größte Teil dieser immensen Menge liegt in Russland begraben, rund 14 Prozent in Deutschland.
Führend ist Deutschland, wenn es um die jährlich geförderte Menge an Braunkohle geht. So übernahmen 2013 deutsche Braunkohlebagger und Förderbrücken in den hiesigen vier Abbaugebieten, dem Rheinischen, Lausitzer, Mitteldeutschen und Helmstedter Revier, knapp 17 Prozent der globalen Braunkohlenförderung. Nach Deutschland folgten Australien, Russland und die USA.
Der Abbau von Braunkohle erfolgt oberflächennah in Tagebauen. In Nordrhein-Westfalen etwa im umstrittenen Tagebau Garzweiler und im Tagebau Hambach, die beide von dem größten deutschen Braunkohleunternehmen, der RWE Power AG, betrieben werden. Zu 90 Prozent wird die von den Braunkohlebaggern geförderte Kohle in Deutschland zur Strom- und Fernwärmeerzeugung in Kraftwerken genutzt. Die restlichen 10 Prozent dienen der Herstellung von Brennstoffen wie etwa Braunkohlenbriketts oder Braunkohlenstaub.
Braunkohle belastet die Umwelt
Doch der Abbau von Braunkohle sichert nicht nur einen Großteil des in Deutschland benötigten Stromes, sondern hat auch starke, immer wieder von Gegnern angeprangerte Auswirkungen auf die Umwelt des Tagebaus.
So mussten bei der Gebietsgewinnung der Braunkohlenförderung in der Vergangenheit immer wieder Dörfer umgesiedelt und abgebaggert werden, Tausende Menschen sind betroffen. Weiterhin bringt die Braunkohleförderung und -verarbeitung ökologische Folgen mit sich, wie etwa Grundwasserabsenkung und Luftverschmutzung.
Das von Braunkohlekraftwerken freigesetzte Kohlenstoffdioxid und der entstehende Wasserdampf haben nachgewiesenermaßen Einfluss auf das Weltklima.
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