Das Abitur ist der höchste deutsche Schulabschluss. Hat ein Schüler die teils schriftlich, teils mündlich abzulegenden Abiturprüfungen erst einmal bestanden, bekommt er seine allgemeine Hochschulreife.
Diese erlaubt es dem Schulabsolventen, ein Studium an einer europäischen Hochschule aufzunehmen.
Das Fehlen eben dieser Reife wird von vielen Kritikern des G8 (sogenanntes „Turbo-Abitur“) bemängelt, wodurch die Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre reduziert hat. Studien scheinen jedoch zu zeigen, dass die Unterschiede zwischen den Abiturienten des G8 und G9 Modells relativ gering sind.
Wo kann man das Abitur erlangen?
Das Abitur wird in Deutschland klassischerweise an einem Gymnasium erworben, doch es gibt auch andere Wege zum Abitur. So kann es auch an anderen Gymnasien oder Berufskollegs mit gymnasialer Oberstufe erworben werden, wie etwa einem Wirtschaftsgymnasium oder einem Technischen Gymnasium.
Dabei wird im Abitur direkt auch ein Schwerpunkt in einem bestimmen Bereich gesetzt. Auch an anderen Schulen, wie Gesamtschulen oder Privatschulen kann das Abitur erlangt werden. Bei den Privatschulen, zum Beispiel kirchliche Schulen oder Waldorfschulen, muss jedoch trotzdem auch eine Kontrolle durch die Aufsicht des verantwortlichen Bundeslands erfolgen.
Eine andere Möglichkeit ist es, das Abitur über einen zweiten Bildungsweg zu erlangen, wobei jeder Schulabschluss zum Abitur führen kann. So können Erwachsene, die bereits eine Schulausbildung hinter sich gebracht haben, an einem Abendgymnasium das Abitur nachholen.
Welche Unterschiede gibt es beim Abitur in den verschiedenen Bundesländern?
Da Bildungsfragen im Kompetenzbereich der Länder liegen, gibt es zwischen den verschiedenen Ländern darüber hinaus jedoch große Unterschiede. So gibt es Differenzen zwischen den Schwerpunkten, die gesetzt werden können, oder der Anzahl der Fächer in der Abiturprüfung.
Auch die Gewichtung der verschiedenen Noten variiert von Bundesland zu Bundesland teilweise erheblich. Der wohl umstrittenste Unterschied zwischen den Bundesländern ist dabei, ob das Abitur bereits nach acht oder nach neun Jahren Gymnasium erlangt wird. In Nordrhein-Westfalen machten im Jahr 2013 die ersten G8-Schüler ihr Abitur. Ab 2026 wird es in den meisten Schulen in NRW jedoch wieder die ersten G9-Abitur-Jahrgänge geben.
Neben dem Abitur, kurz Abi, ermöglicht das deutsche Bildungssystem zusätzlich auch ein fachgebundenes Abitur, einhergehend mit der fachgebundenen Hochschulreife, und das Fachabitur, das die Fachhochschulreife attestiert.
Außerdem erlangt der Absolvent eines Hochschulabschlusses (bspw. Bachelor) automatisch auch die allgemeine Hochschulreife und somit die Berechtigung, einen weiteren Studiengang seiner Wahl aufzunehmen, auch wenn er bei seiner ersten Studienwahl noch an die Einschränkungen der fachgebundenen Hochschulreife oder der Fachhochschulreife gebunden war.
Das Abitur für Nichtschüler erlaubt es in Ausnahmefällen, das Abitur ohne vorangehenden Besuch einer entsprechenden Schule, etwa eines Gymnasiums, abzulegen.
Wo wurde das Abitur erfunden?
Das Abitur wurde in Preußen erfunden. Zum ersten Mal wurde im Jahre 1788 ein erfolgreiches Abitur die Voraussetzung für die Aufnahme an einer Universität. Damals war es Preußen, das mit seinem Abiturreglement die Universitäten bezüglich ihrer alleinigen Entscheidungshoheit über Aufnahme oder Nicht-Aufnahme der Studienbewerber entmachtete.
Die ersten Versuche einer Vereinheitlichung des Abiturs als Reifeprüfung gehen ins Jahr 1812 und auf Wilhelm von Humboldt und Johann Wilhelm von Süvern zurück. Doch erst im Jahre 1834 war jeder preußische Schüler den es in Richtung Universität zog verpflichtet, sich einer solchen Prüfung zu stellen.
Zuvor gelang es vor allem wohlhabenden Studienbewerbern, diese Hürde zu umgehen und die bis dahin noch koexistierenden universitätsinternen Eignungsprüfungen anstatt dessen wahrzunehmen. Von dann an dauerte es noch einmal über 60 Jahre, bis ins Jahr 1896, bis die ersten Frauen zum Abitur zugelassen wurden und dieses auch absolvierten.
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17.12.2023
Wie viele Schüler machen jährlich Abitur?
Das Abitur wird immer beliebter: Seit Jahren steigt die Zahl der Abiturienten. Im Jahr 2013 haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 370.000 Schüler in Deutschland die allgemeine oder die fachgebundene Hochschulreife erworben. Das waren nach vorläufigen Ergebnissen 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Abiturienten demnach um mehr als die Hälfte gestiegen. In den einzelnen Bundesländern gab es 2013 starke Ausschläge nach oben und unten. Grund war die Verkürzung der Gymnasialzeit. Wegen der Doppeljahrgänge hatten Nordrhein-Westfalen 47,3 Prozent und Hessen 26,9 Prozent mehr Abiturienten. In Österreich und der deutschsprachigen Schweiz heißt das „Abitur“ „Matura“.
Welche Bedeutung haben Online-Plattformen für das Abitur?
Eine zunehmende Bedeutung spielen hierbei auch Online-Plattformen wie „Abitur online“. Diese erlauben es dem Schüler, hauptsächlich von zu Hause aus zu lernen und somit Familie und Arbeit mit dem Abitur zu vereinbaren.