Van Buyten, Vogt, Zoller So plant der FC für die Bundesliga

Düsseldorf · Seit Ostermontag ist klar: Der 1. FC Köln spielt in der kommenden Saison wieder in der Bundesliga. Der frühe Zeitpunkt des Aufstiegs gibt den Verantwortlichen mehr Zeit, um den Kader für das Fußball-Oberhaus zu planen. Doch wen holen die "Geißböcke"?

Daniel van Buyten: Ein Porträt in Bildern
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"Es geht um Qualität. Auf dem Platz, in der Kabine. Wir brauchen Homogenität im Kader. Und vor allem Leistungsfähigkeit auf dem Platz" – so beschreibt FC-Manager Jörg Schmadtke im "kicker"-Interview die Anforderungen an den Kader für die neue Saison und nennt zwei Kriterien, auf die der Aufsteiger bei der Suche nach Verstärkungen setzt: "Kopfballstärke und Schnelligkeit."

Zwar hat der FC in der Aufstiegssaison nur 18 Gegentore kassiert und steht kurz davor, den Uralt-Rekord von Preußen Münster aus der Saison 1978/79 (25 Gegentore) zu knacken, bei Standard-Situationen des Gegners zeigten die Domstädter aber immense Schwächen und kassierten rund ein Drittel aller Gegentore nach ruhenden Bällen. Doch wer könnte dem FC helfen? Rund ums Geißbockheim kursieren mehrere Kandidaten, auch ein Stürmer soll kommen. "Wir sind in unseren Überlegungen schon sehr weit, jetzt geht es an die Umsetzung", sagte Schmadtke. "Wir schauen uns die möglichen Zugänge des FC an."

Daniel van Buyten (FC Bayern, Innenverteidiger)

Der 1. FC Köln feiert mit der Zweitliga-Schale
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Van Buyten nach Köln? Was zuerst nach einer medialen Ente aussah, könnte nun doch Wirklichkeit werden. Der Vertrag des Belgiers beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München läuft aus, der 36-Jährige will aber noch mindestens ein Jahr weitermachen. Am liebsten bei einem Klub, der in der Nähe der belgischen Grenze beheimatet ist. "Er ist ein erfahrener, ablösefreier Spieler. Erfahrung kann jedem helfen. Ob es zur Umsetzung kommt, wird man sehen", sagte Schmadtke zum Gerücht um den 1,97 Meter großen Innenverteidiger, der die Kopfballschwäche in der Kölner Abwehrzentrale auf Anhieb beheben würde. Zudem bringt van Buyten viel Erfahrung mit, die die junge Kölner Mannschaft in der Bundesliga braucht – auf und neben dem Platz.

Prognose: Ein Wechsel van Buytens wird immer wahrscheinlicher, auch wegen der Aussagen Schmadtkes. Van Buyten könnte der Königstransfer der Kölner sein. Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 80 Prozent.

Kevin Vogt (FC Augsburg, defensives Mittelfeld)

Zwar läuft der Vertrag Vogts in Augsburg noch bis 2015, allerdings wird er den Verein im Sommer verlassen. "Er hat sich entschieden. Die Entscheidung ist aber noch intern", wird Vogts Berater Tobias Sander im "Express" zitiert. In Augsburg spielte Vogt in der abgelaufenen Saison unscheinbar, gehörte aber zur Stammelf und absolvierte 27 Spiele (ein Tor, eine Vorlage). Vogt spielt auf der Position vor der Viererkette und könnte in Köln sofort Stammspieler werden, denn Matthias Lehmann und Adam Matuschyk müssen ihre Bundesliga-Tauglichkeit erst noch unter Beweis stellen. Zudem passt Vogt mit seinen 22 Jahren ins Anforderungsprofil des FC, der auf junge Spieler setzt. Die Ablösesumme soll bei rund 1,7 Millionen Euro liegen – machbar für den FC.

Prognose: Vogt wird zum FC wechseln und sich gleich in die Mannschaft spielen. Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 99 Prozent

Simon Zoller (1. FC Kaiserslautern, Stürmer)

Schon nach dem 0:0 des FC beim 1. FC Kaiserslautern im März wurde über das Interesse des FC an Zoller berichtet. Der 22-Jährige hat sich mit 13 Toren in die Notizblöcke vieler Klubs geschossen und will künftig in der Bundesliga spielen. Das wird er mit Kaiserslautern in der kommenden Saison nicht, falls den Pfälzern am letzten Spieltag nicht noch ein Wunder gelingt. Der FC braucht einen treffsicheren Stürmer, die Torausbeute in dieser Saison war schlecht. Zoller wäre eine gute Ergänzung zu Patrick Helmes und Anthony Ujah, auch weil er über ein gutes Kopfballspiel verfügt. Daran hapert es beim FC nicht nur in der Abwehr, sondern auch im Angriff. Das einzige Problem ist die Ablösesumme. Kaiserslautern will offenbar drei Millionen Euro für Zoller haben – eigentlich zu viel für den FC. Außerdem soll auch Borussia Mönchengladbach an dem Stürmer interessiert sein.

Prognose: Wenn Kaiserslautern dem FC in Sachen Ablösesumme entgegen kommt, könnte der Transfer fixiert werden. Drei Millionen Euro kann und wird der FC nicht für Zoller ausgeben. Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 70 Prozent.

Philipp Hosiner (Austria Wien, Stürmer)

Der Österreicher macht keinen Hehl daraus, dass er gerne zum 1. FC Köln wechseln würde. "Es wäre schön, wenn ein Angebot vom 1. FC Köln kommen würde. Mit Peter Stöger in der deutschen Bundesliga, das wäre fein", hatte Hosiner bei Sky Sport Austria im März gesagt. Hosiner, den Stöger aus seiner Zeit bei Austria Wien bestens kennt, erzielte in der gemeinsamen Meistersaison 2012/13 32 Tore für Austria Wien, in der aktuellen Spielzeit traf Hosiner bislang 14 Mal. Der Vertrag des Nationalspielers in Wien läuft noch bis 2015, der Marktwert liegt bei rund 3,2 Millionen Euro – wahrscheinlich zu viel für den FC.

Prognose: Der Transfer kommt wahrscheinlich nicht zustande, weil Hosiner schlichtweg zu teuer für den FC ist. Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 15 Prozent.

Bereits verpflichtet hat der FC den polnischen Nationalspieler Pawel Olkowski von Gornik Zabrze. Der Rechtsverteidiger soll dem bisher unantastbaren Miso Brecko Konkurrenz machen. Im Winter kamen zudem Bard Finne und Kazuki Nagasawa zum FC. Vor allem der Japaner Nagasawa hat durch gute Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und sich einen Stammplatz erarbeitet. Nun muss er beweisen, dass er auch in der Bundesliga eine Verstärkung für Köln sein kann.

(seeg)
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