DFB-Pokal Warum warfen die BVB-Fans mit Tennisbällen?

Stuttgart · Mit diesem Protest sorgten die Fans von Borussia Dortmund für Aufsehen: Im Viertelfinale des DFB-Pokals haben die BVB-Anhänger Tennisbälle auf den Rasen geworfen. Doch was steckt dahinter?

Twitter diskutiert über die Tennisbälle der BVB-Fans
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Foto: dpa, jhe hpl

Ganz klar ist die Symbolik der ungewöhnlichen Aktion nicht. Vermutlich wollten die Protestler die Abgrenzung zwischen dem "Volkssport" Fußball und dem "Elite-Sport" Tennis herausstellen, die aus ihrer Sicht unbedingt erhalten werden muss.

"Fußball muss bezahlbar sein!"

Bekannt ist, dass die BVB-Anhänger erbost über die ihrer Ansicht nach zu hohen Ticketpreise in Stuttgart waren. Deshalb nahmen sie ihren Platz in der Kurve verspätet ein und zeigten mehrere Banner. "Wann sieht man's auch in Stuttgart ein? Fußball muss bezahlbar sein!" und "Großes Tennis" war darauf zu lesen. Die Fan-Initiative "Kein Zwanni" hatte dazu aufgerufen, die ersten 20 Minuten unter der Gästetribüne zu verbringen.

Die Aufmerksamkeit war den Fans jedenfalls sicher. Der Tennisball-Regen sorgte für eine kurze Unterbrechung, weil die Spieler erst einmal den Platz aufräumen mussten. Bei Twitter waren sich die User uneins darüber, ob die Aktion für das Anliegen tatsächlich förderlich war.

Die Aktion hat es im Fußball übrigens nicht zum ersten Mal gegeben. In einem Zweitliga-Spiel zwischen dem SC Paderborn und Hertha BSC im Dezember 2012 warfen die aus der Hauptstadt angereisten Fans ebenfalls Tennisbälle auf den Platz. Die damalige Botschaft: "Tennis-Publikum? Nicht mit uns!" — ein Protest gegen die Deutsche Fußball Liga (DFL) und für den Erhalt der Fankultur.

Borussia Dortmund: Fans werfen in Stuttgart Tennisbälle auf den Rasen
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BVB-Fans werfen in Stuttgart Tennisbälle auf den Rasen

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Foto: Screenshot ARD

Auch Fans des Schweizer Top-Klubs FC Basel machten ihrem Unmut in der Vergangenheit durch das Werfen von kleinen, gelben Filzkugeln Unmut. Bei ihrer Aktion 2010 war der Bezug zum Tennissport allerdings eindeutig. Sie protestierten dagegen, dass wegen der TV-Übertragung eines Matches von Roger Federer das Spiel ihres Klubs vorverlegt worden war. "Ihr bestimmt die Anstoßzeit. Wir bestimmen, wann abgepfiffen wird!", hieß es damals auf einem Spruchband. Federer ist übrigens selbst Fan des FC Basel.

(areh)
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