Bundesagentur für Arbeit Weise gegen Ausbau von Kurzzeit-Jobs

Osnabrück (RPO). Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, hat sich gegen eine Ausweitung befristeter Arbeitsverträge ausgesprochen. Wenn dies "zum Standard wird, ist das für die Entwicklung unserer Gesellschaft verheerend", sagte Weise. Grund für die Zurückhaltung der Arbeitgeber sei im Moment die schlechte Wirtschaftslage.

 Kann einen Anstieg der Arbeitslosen auf vier Millionen nicht mehr ausschließen: BA-Chef Frank-Jürgen Weise.

Kann einen Anstieg der Arbeitslosen auf vier Millionen nicht mehr ausschließen: BA-Chef Frank-Jürgen Weise.

Foto: AP, AP

"Auf Dauer ist das aber keine gute Entwicklung", kritisierte er die Zunahme von Kurzzeit-Jobs. Zugleich warnte Weise vor "Horrorszenarien", wonach im kommenden Winter mit fünf oder sechs Millionen Erwerbslosen zu rechnen sei. Die Menschen wollten und sollten ihr Leben planen, und die Firmen sollten interessiert sein, qualifizierte Kräfte zu halten, sagte Weise.

Kürzlich war bekannt geworden, dass immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland nur noch befristet neu eingestellt werden. Fast jeder zweite Vertrag ist bei neuen Jobs inzwischen zeitlich begrenzt. Das Arbeitsministerium will die Vergabe von Kurzzeit-Jobs weiter erleichtern.

Zur Lage auf dem Arbeitsmarkt erklärte Weise, die Vier-Millionen-Grenze werde Ende des Jahres nicht überschritten. Er nannte das neue Hartz-IV-Konzept der SPD "im Prinzip richtig" und forderte eine breite Diskussion auf politischer und gesellschaftlicher Ebene. "An Kostenfragen sollten Lösungen nicht scheitern - wir haben zur Bankenrettung auch keine Kosten gescheut", sagte er.

(apd/nbe)
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