Bundespräsident ein Jahr im Amt Steinmeier ruft erneut zum Kampf für die Demokratie auf

Neustadt/Weinstraße · Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat mit einem Appell zum Kampf für die Demokratie in Europa sein erstes Amtsjahr und die Reihe seiner Antrittsbesuche in Deutschland abgeschlossen. Seine letzte Station war das Hambacher Schloss in der Pfalz.

 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht im Hambacher Schloss bei einer Jubiläumsveranstaltung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Pfalz. Mit einem Besuch in Rheinland-Pfalz schließt der Bundespräsident seine Antrittsreise quer durch Deutschland ab.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht im Hambacher Schloss bei einer Jubiläumsveranstaltung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Pfalz. Mit einem Besuch in Rheinland-Pfalz schließt der Bundespräsident seine Antrittsreise quer durch Deutschland ab.

Foto: dpa, ua sab

"Wir müssen wieder werben, wir müssen wieder debattieren, wir müssen auch wieder streiten für Demokratie in Europa", sagte Steinmeier am Montag bei einem Festakt auf dem Hambacher Schloss bei Neustadt an der Weinstraße. Dabei betonte das Staatsoberhaupt die Bedeutung von Handel, Handwerk und Arbeiterschaft für die Demokratie und kritisierte den Kurs Chinas und der USA in der Handelspolitik. Der Präsident war am Montag genau ein Jahr im Amt.

Das Hambacher Schloss gilt wegen des Hambacher Festes von 1832 für eine freie, geeinte Nation und für Bürgerrechte als Wiege der Demokratie in Deutschland. Steinmeier erinnerte daran, dass die Demonstranten damals ein "conföderiertes republikanisches Europa" mit Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit sowie der Gleichberechtigung von Frauen gefordert hatten.

"Vieles davon haben wir heute erreicht. Aber an vielem müssen wir in Europa weiter mit vereinten Kräften arbeiten", sagte er bei einem Festakt zum 175-jährigen Bestehen der IHK Pfalz vor etwa 170 Gästen. Das gelte auch für den Einsatz für Demokratie, bei dem er die Kammern und Unternehmen an seiner Seite wisse. "Unsere Demokratie gehört uns allen - aber das heißt, dass es uns auch alle angeht, diese Demokratie aufrecht zu halten und gegen ihre Feinde zu verteidigen."

Der Siegeszug der Demokratie in Deutschland sei nicht allein das Werk von Akademikern. "Dass wir heute in Einigkeit und Recht und Freiheit leben, verdanken wir auch dem Mut von Kaufleuten, Handwerkern, Arbeiterinnen und Arbeitern", sagte der Bundespräsident. Demokratie finde nicht nur in Regierungen und Parlamenten statt, sondern auch in Betrieben. Ausbildungsbetriebe seien Orte, an denen aus jungen Menschen verantwortungsbewusste Bürger würden.

Mit Blick auf den Kurs Chinas und der USA in der Handelspolitik kritisierte Steinmeier, dass "manche Partner in der Handelspolitik im Augenblick das Spielfeld verlassen". Die Voraussetzung für erfolgreiche Wirtschaft sei eine internationale Ordnung auf Basis von Regeln, die von den Kleinen und Großen akzeptiert werde. "Daran müssen wir nicht nur China, auch unsere amerikanischen Partner im Augenblick wohl erinnern."

(felt)
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