Kampagne gegen Trump Warren Buffett will Wähler zur Urne fahren lassen

Washington · Multimilliardär und Hillary-Clinton-Unterstützer Warren Buffett will bei der US-Wahl für eine Rekordwahlbeteiligung in seiner Heimat sorgen. Dafür hat er sich eine ungewöhnlichen Aktion ausgedacht.

 Warren Buffett schaltet sich in den US-Wahlkampf ein.

Warren Buffett schaltet sich in den US-Wahlkampf ein.

Foto: dpa

An der Seite der Präsidentschaftskandidatin der Demokraten kündigte der 85-Jährige am Montag auf einer Wahlkampfveranstaltung in seinem Heimatstaat Nebraska an, Stimmberechtigte mit Mobilitätsproblemen in einem Wahlbezirk per Shuttle-Dienst zur Wahlurne zu bringen. Er gab Clinton zudem einige Rückendeckung, indem er erklärte, alles Notwendige zu tun, damit Clintons republikanischer Rivalen Donald Trump besiegt werde.

"Ich werde mindestens zehn Leute zu der Wahl bringen, die ansonsten Schwierigkeiten hätten, dorthin zu kommen", erklärte Buffett zu der Aktion "Drive 2 Vote". Er habe für den 8. November einen Wagen mit 32 Sitzen reserviert, um die höchste Wahlbeteiligung aller Bezirke der gesamten USA zu erreichen. "Lasst uns Amerika eine Lektion in Staatsbürgerkunde geben", sagte Buffett.

Nebraska ist einer von zwei US-Staaten, der einige seiner Wahlmänner entsprechend der Resultate innerhalb von Wahlbezirken verteilt. Während der Bundesstaat insgesamt traditionell mehrheitlich für die Republikaner stimmt, gewann Barack Obama 2008 in dem liberaleren, von Clinton am Montag besuchten Wahlbezirk um die Stadt Omaha einen Wahlmann. Die Grenzen zwischen den Wahlbezirken sind seitdem verschoben worden, um den Bezirk weniger demokratisch zu machen.

Das nach seinem Geburtsort benannte "Orakel von Omaha" ließ seiner Kritik gegen Trump im Laufe der Veranstaltung vor Tausenden Zuschauern freien Lauf. Zu dem Streit um Trumps Kritik an den Eltern eines 2004 im Irak gefallenen US-Soldaten sagte Buffett, die Kommentare des Präsidentschaftskandidaten seien der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringe. Trumps Familie habe niemals solche Opfer gebracht wie die Familie des Hauptmannes Humayun Khan.

Buffett warf Trump außerdem vor, Angst vor der Veröffentlichung seiner Steuererklärungen zu haben. Der Republikaner breche mit jahrzehntelangen Wahlkampftraditionen, indem er Dokumente geheim halte, die viel über sein Spendenverhalten und Vermögen verraten können, kritisierte er.

Trump hat erklärt, er werde die Erklärungen der Öffentlichkeit zugänglich machen, nachdem die US-Steuerbehörde IRS ihre Prüfung der Dokumente abgeschlossen hat. Buffett legte dagegen die Vermutung nahe, der wahre Grund für Trumps Zurückhaltung bei der Veröffentlichung sei Angst. "Du hast nur Angst, wenn du vor etwas Angst haben musst", sagte er.

(felt/ap)
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