Athen/Brüssel Athen plant höhere Steuern und Rückkehr an den Finanzmarkt

Athen/Brüssel · Im Kampf gegen den Schuldenberg setzt die griechische Regierung auf Steuererhöhungen. Nach griechischen Medienberichten soll die Mehrwertsteuer auf die meisten Lebensmittel sowie Erfrischungsgetränke, aber auch in Restaurants und Gaststätten sowie auf Tickets im Nahverkehr von 23 Prozent auf 24 Prozent steigen. Der Benzinpreis soll um fünf Cent pro Liter erhöht werden, Heizöl um acht Cent teurer werden. Eine Packung Zigaretten kostet dann bis zu einem Euro mehr. Die Regierung von Alexis Tsipras setzt auf eine baldige Einigung mit den Geldgebern und will sich danach frisches Geld auf den Kapitalmärkten beschaffen.

"Wir kehren 2017 an die Märkte zurück", sagte Tsipras der Athener Sonntagszeitung "RealNews". Sein Land werde "vielleicht viel früher" die Krise hinter sich lassen als bisher geplant, sagte der Regierungschef weiter.

Vizeregierungschef Giannis Dragasakis sagte der Zeitung "Naftemporiki", er gehe davon aus, dass nach einer Einigung mit den Gläubigern neun bis zwölf Milliarden Euro nach Athen fließen könnten. Aus Regierungskreisen heißt es, dass bereits Ende kommender Woche der dritte Teil eines harten Sparmaßnahmenbündels dem Parlament zur Billigung vorgelegt werde. Es geht um indirekte Steuern in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Teurer werden sollen Festnetzanschlüsse, das Pay-TV und Hotelübernachtungen (zwei Euro pro Nacht).

(dpa)
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