Gift in Babynahrung gemischt Mutmaßlicher Supermarkt-Erpresser legt Geständnis ab
Konstanz · Der mutmaßliche Supermarkt-Erpresser hat die Vorwürfe gegen ihn gestanden. Außerdem habe er dem Haftrichter gesagt, dass er keine weiteren vergifteten Lebensmittel verteilt habe, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Konstanz mit.
Gegen den 53-Jährigen aus dem Kreis Tübingen war Haftbefehl erlassen worden, er wurde bereits in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Der Vorwurf gegen ihn lautet auf versuchte räuberische Erpressung.
Die Beweise gegen den Mann waren erdrückend. Bei einer Hausdurchsuchung am Freitag in Ofterdingen habe man eine Flasche mit dem Gift Ethylenglycol gefunden, mit dem die sichergestellte Babynahrung in Friedrichshafen versetzt worden war. DNA-Spuren von den vergifteten Gläschen deuteten ebenfalls auf den Mann hin.
Ein exzentrischer Einzelgänger
Der Verdächtige habe zudem die Vernichtung von Beweismittel vorbereitet, erklärte die Polizei. Einen Laptop fanden die Beamten in einem Altkleider-Container. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Der Verdächtige lebte demnach seit 2005 in Baden-Württemberg. Zuvor war er in Bayern gemeldet gewesen.
Von den Behörden wird er als Mann mit psychischen Auffälligkeiten und Brüchen in der Biografie beschrieben. Er sei ein exzentrischer Einzelgänger. Vorbestraft war er ersten Erkenntnissen zufolge nicht.
Der baden-württembergische Verbraucherminister Peter Hauk (CDU)
reagierte mit Erleichterung auf die Festnahme. Er dankte den Verbrauchern, die besonnen und aufmerksam reagiert hätten, und der Polizei für ihre professionelle Arbeit.