Wülfrath Streit um ungeschützten Sporthallenboden

Wülfrath · Die neue Flüchtlingsunterkunft Fortunastraße für 160 Personen soll im Sommer 2016 fertig sein. Jetzt dient erstmal die kurzfristig umgebaute Sporthalle am Gymnasium als Notunterkunft. Der Boden ist nicht abgedeckt worden. Das hätten wir zeitlich nicht geschafft, sagt die Bürgermeisterin.

 Die Sporthalle des Gymnasiums ist in kürzester Zeit umgebaut worden. Der Boden aber blieb blank.

Die Sporthalle des Gymnasiums ist in kürzester Zeit umgebaut worden. Der Boden aber blieb blank.

Foto: Dietrich Janicki

Die Politik hat sich im Hauptausschuss einstimmig für den Bau der neuen Flüchtlingsunterkunft an der Fortunastraße ausgesprochen. Jetzt soll es schnell gehen: Der Bebauungsplanentwurf liegt ab morgen bis zum 9. Oktober im Planungsamt im Rathaus aus. In der Zeit können Kritik und Anregungen gegeben werden. Zehn Reihenhäuser für 160 Personen und jeweils 149 Quadratmeter Fläche sind geplant. GWG-Geschäftsführer André Clasen versicherte, dass bei störungsfreiem Ablauf (Wetter und Plan- und Bauverfahren) die Häuser im Sommer nächsten Jahres fertig sein können. Die Investitionen von etwa 3,24 Millionen Euro haben eine Abschreibungsfrist von 65 Jahren.

Derweil haben Stadt, DRK, Gemeinden und zahlreiche ehrenamtliche Helfer den Kraftakt "Umbau der Sporthalle Gymnasium zur Flüchtlingsnotunterkunft" geschafft. Die Versorgung der 150 Personen klappt. Bürgermeisterin Claudia Panke dankte gestern noch einmal allen Helfern.

Dass der Boden in der Sporthalle aber beim Aufbau der Betten, Schränke und Wände nicht abgedeckt wurde, ärgert die Wülfrather Gruppe. Sprecher Wolfgang Peetz verwies auf die anderen Städte im Kreis, die trotz ebenfalls kurzer Vorlaufzeiten ihre Böden in Sporthallen oder anderen Gebäuden durch Platten abdecken konnten. "Warum ist das in Wülfrath nicht geschehen?", fragte er.

Die Stadt verwies darauf, dass das Land zugesagt habe, die Kosten für solche möglichen Schäden zu übernehmen. Panke sagte, die Halle müsse später wahrscheinlich saniert werden, inklusive der sanitären Anlagen. Eine Bodenabdeckung sei zeitlich nicht zu schaffen gewesen, sagte sie. Außerdem hätte diese eine sechsstellige Investition verlangt. Peetz wunderte sich, da andere Städte weitaus geringere Summen zahlen würden. Panke und Sozialdezernent Hans-Werner van Hueth erinnerten in der Sitzung des Ausschusses mehrfach daran, dass man nur eine kurze Vorlaufzeit gehabt habe. "Wir konnten praktisch erst Mittwochmorgen starten", sagte van Hueth.

(rei)
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