Wülfrath Haus am Pütt: Sanieren oder Abriss?

Wülfrath · Für die evangelische Kirchengemeinde stehen mit Sanierungsmaßnahmen an der Stadtkirche umfassende Instandsetzungsmaßnahmen an. Außerdem im Fokus: der Friedhof und zwei Kindergärten. Derzeit ungewiss ist die Zukunft des Gemeindehauses Am Pütt.

 Das evangelische Gemeindehaus Am Pütt muss drigend saniert werden. Eventuell ist ein Totalabriss aber günstiger für die Gemeinde.

Das evangelische Gemeindehaus Am Pütt muss drigend saniert werden. Eventuell ist ein Totalabriss aber günstiger für die Gemeinde.

Foto: D. Janicki

"Eine Kirche, die aus dem 11. Jahrhundert stammt, hat immer Renovierungsbedarf", beschreibt Manfred Hoffmann, Presbyter und Baukirchmeister, die Ist-Situation um das historische Gebäude im Kern der Stadt. Allerdings müssen jetzt Maßnahmen eingeleitet werden, die über die Standard-Pflege hinausgehen.

Wie bei der vergangenen Sitzung des Presbyteriums beschlossen - die zwölf gewählten Presbyter nebst zwei gewählten Mitgliedern sowie den beiden Pfarrern tagen ein Mal monatlich - muss in den Gebäudebestand investiert werden, wie Pfarrer Thomas Rehrmann als Vorsitzender des Presbyteriums mitteilte. Die "Summe von 300.000 Euro soll dafür in diesem und im nächsten Jahr" in die Hand genommen werden, führt er aus. In die Stadtkirche soll eine barrierefreie Toilette eingebaut werden. Außerdem müssen bei einigen der Fenster auf der Südseite Facetten ausgebessert oder erneuert werden. "Aufgaben , die nur per Hand vom Fachmann erledigt werden können", was zeit- und kostenintensiv ist. Nachdem zuletzt in den 60er Jahren das Norddach sowie der Turm ausgebessert wurden, stehen nun ähnliche Arbeiten am Süddach an. "Die Gespräche mit der Denkmalbehörde stehen noch aus", erklärt Baukirchmeister Hoffmann. Dabei geht es nicht nur das grundsätzliche Okay, geprüft werden soll auch, ob es Fördertöpfe oder Landesmittel für die anstehenden Investitionen gibt. Noch entscheidendere Entschlüsse stehen für das Gemeindehaus Am Pütt an. "Wir müssen es zukunftsfähig machen", beschreibt Thomas Rehrmann. Das Haus ist funktionstüchtig, wird für Senioren- und Jugendarbeit genutzt, der Bürgerverein tagt hier, Chöre nutzen den Proberaum. Aber eigentlich entspricht das Ende der 50er Jahre errichtete Gebäude nicht mehr den heutigen Anforderungen, die vielen Verwaltungsräume sind obsolet, da diese Mitarbeiter längst beim Kirchenkreis sitzen. Schlimmster Punkt sind energetische Aspekte - "das Haus ist einfach nicht auf dem neusten Stand", bilanziert der Baukirchmeister extreme Heizkosten. Auch die Wohnungen müssten modernen Bedürfnissen angepasst werden. "Sie entsprechen nicht mehr den Erwartungen, die Infrastruktur müsste erneuert werden." Teilabriss, Komplettabriss oder Sanierung, lautet hier die grundsätzliche Frage.

Welche Entscheidung auch immer getroffen wird, sie wird "sozialverträglich sein. Manche Mieter leben schon Ewigkeiten in ihren Wohnungen." Zunächst müssen Konzepte erstellt und Angebote eingeholt werden, dann steht die Grundsatzentscheidung an und in Zusammenarbeit mit der Landeskirche werden Maßnahmen in den kommenden drei Jahren ergriffen.

Ein Mal monatlich treffen sich die Presbyter, als erstes und bis spätestens Herbst soll über das Gemeindehaus Am Pütt gesprochen werden, anschließend wird entschieden, wann und wie die Handwerker an der Stadtkirche werkeln. Allerdings sind die Entscheidungen zu diesen Großprojekten nicht die einzigen Punkte auf der kirchlichen to-do-Liste. "So stehen in den Kindergärten Düsseler Tor und Villa Kunterbunt einige Instandssetzungsmaßnahmen an. Ferner müssen wir uns, um den Friedhof für die Zukunft sichergehend zu betreiben zu können und ihn gestalterisch entsprechend zu erhalten und wiederaufbauen zu können, in die Struktur des Friedhofs eingreifen und diese langfristig neu konzipieren", skizziert Pfarrer Thomas Rehrmann weitere, auf die Kirchengemeinde zukommende Aufgaben.

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