Wülfrath Er organisiert den Klimaschutz der Stadt

Wülfrath · Martin Rabe sieht seine neue Stelle im Rathaus auch als Bürgerservice: Er will helfen, Energie und Geld einzusparen.

 Der neue Klimaschutzmanager der Stadt Wülfrath, Martin Rabe, hat beim Energiesparen auch die Kostenseite im Blick.

Der neue Klimaschutzmanager der Stadt Wülfrath, Martin Rabe, hat beim Energiesparen auch die Kostenseite im Blick.

Foto: Achim Blazy

Für Martin Rabe ist Klimaschutz ganz naheliegend - und fängt beispielsweise bei den Deckenlampen über seinem Kopf im gelben Rathaus-Besprechungsraum an. Denn die sind längst noch nicht alle durch LED-Leuchtstoffröhren ersetzt, mit denen sich bis zu 60 Prozent Energie sparen lässt. Der 58-Jährige will die mehr als 40 städtischen Gebäude jetzt komplett mit der neuen Beleuchtungstechnik ausstatten. Das bringt schon sein Job-Profil mit sich. Der Diplom-Biologe und Industriekaufmann mit einer Zusatzausbildung als Gebäude-Energieberater aus Hagen ist Klimaschutzmanager der Stadt Wülfrath. "Wir sind froh über die neue Stelle." Der C02-Ausstoß müsse reduziert werden. "Das ist ein großes Ziel", betonte Martin Barnat, Technischer Dezernent, bei der Vorstellung des 58-Jährigen, der seit einem Monat im Amt ist.

Rabes Aufgabe ist die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes der Kalkstadt. Das kann sich durchaus rechnen. Seine Vollzeitstelle im Rathaus wird zu 65 Prozent vom Bundes-Umweltministerium gefördert. Wunsch ist, dass sich der Wülfrather Anteil von 35 Prozent selbst finanziert - durch eine erfolgreiche Umsetzung von Energiespar- und damit Klimaschutzmaßnahmen sowie die Einwerbung von Fördermitteln. Auf drei Jahre ist die Stelle befristet; eine Verlängerung um zwei Jahre wäre möglich. Zuvor hatte Rabe bereits im siegerländischen Burbach sowie in Hemer im Märkischen Kreis als Manager in Sachen Klimaschutz gearbeitet.

Für Rabe ist das Teamarbeit und Staffellauf. "Klimaschutz muss zum Anfassen sein." Dies sieht er ebenso als Bürgerservice. Noch im Dezember soll auf der Webseite der Stadt eine Förderdatenbank eingestellt werden. Wülfrather, die die Heizung erneuern, Lampen austauschen oder sich ein Elektroauto anschaffen wollen, können sich dort dann über Zuschüsse vom Bund und Land informieren. Zusammen mit der Verbraucherzentrale will der neue Klimaschutzmanager im nächsten Jahr einen Solarstrom-Check vor Ort bei Interessierten anbieten. "Wenn Bürger wüssten, wie preiswert eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach geworden ist, würden das viel mehr machen. Das ist wirtschaftlich interessant."

Auf städtischen Gebäuden wie dem Dach des Rathauskomplexes will Rabe denn auch neue Photovoltaikanlagen umsetzen, um Strom von der Sonne zu erzeugen. Denkbare weitere Projekte wären die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende Leuchten, die Förderung von besseren Busanbindungen zwischen S-Bahn und Innenstadt sowie im Hallenbad die Installation eines Blockheizkraftwerkes, das gleichzeitig Strom und Wärme produziert.

Er bescheinigt der Kalkstadt, sich beim Klimaschutz schon früh auf den Weg gemacht zu haben. Als einer der ersten Städte in Deutschland sei Wülfrath dem Klimabündnis beigetreten.

(RP)
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