Wülfrath Die Bürgermeisterin dankt den Wülfrathern

Wülfrath · In drei Tagen war die Sporthalle "flüchtlingsbereit". Viele halfen ehrenamtlich mit. Stadtspitze kritisiert die Bezirksregierung heftig.

 Sozialdezernent Hans-Werner van Hueth und Bürgermeisterin Claudia Panke bedankten sich auch bei den vielen Helfern.

Sozialdezernent Hans-Werner van Hueth und Bürgermeisterin Claudia Panke bedankten sich auch bei den vielen Helfern.

Foto: Dietrich Janicki

"Was das DRK, das THW, die FEG und auch mein Team zusammen auf die Beine gestellt haben, ist absolut großartig. Ich bin extrem stolz" sagte Bürgermeisterin Claudia Panke. Der Lohn: stürmischer Applaus. Aufregende Tage liegen hinter den zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Helfern, die in drei Tagen eine Notunterkunft für bis zu 150 Personen in der Sporthalle des Gymnasiums eingerichtet haben und am Sonntag die ersten 65 Flüchtlinge begrüßten.

Die Stadt Wülfrath war gut vorbereitet. Als sich vor vier Wochen die Ereignisse auf dem Balkan überschlugen, wurde man hellhörig. Ein Krisenstab begann Materialien zusammenzukaufen. "Wenn die Bezirksregierung fragt, hat man nur 24 Stunden Zeit", sagte Panke. Aber in 24 Stunden bekommt man keine 150 Matratzen, Duschcontainer und Dixiklos zusammen. "Also haben wir auf Vorrat gekauft."

Schließlich kam die Anfrage der Bezirksregierung. Bis Freitag, 18 Uhr müsse alles bereit sein, hieß es. Am Donnerstagabend habe Panke "fertig" nach Arnsberg gemeldet. Doch es kamen keine Flüchtlinge. Immer wieder Nachfragen bei der Bezirksregierung. Doch Panke wollte "jetzt meine Flüchtlinge", nachdem man alles hochgefahren habe, und das bitte noch am Wochenende, wenn die Ehrenamtler Zeit haben. Am Sonntag schließlich kamen die ersten Menschen. Es sei alles ruhig und diszipliniert abgelaufen,

Nun leben 65 Flüchtlinge in der Turnhalle, davon mehr als die Hälfte Familien und zwölf Kinder (das jüngste ist zwei Monate alt). Alle seien ärztlich untersucht worden und seien soweit gesund. Wer volljährig und nicht schwanger ist, soll noch zum Röntgen ins Klinikum Niederberg gebracht werden, um Tuberkulosegefahr auszuschließen, hieß es. In den nächsten Wochen werden die Menschen nach und nach zur Zentralstelle gebracht, um sich offiziell registrieren zu lassen. Danach kommen neue Flüchtlinge nach Wülfrath. Das DRK sucht noch Unterstützer für den Hallendienst (Mail: nuk-wuelfrath@outlook.de). Sozialdezernent Hans-Werner van Hueth rief die Bürger dazu auf, sich nach Wohnraum umzuhören, um mittelfristig anerkannte Asylbewerber unterzubringen.

(tpp)
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