Wülfrath AVK: Weniger Jobs, aber Standort sicher

Wülfrath · Das Traditionsunternehmen AVK Mittelmann ist seit einigen Tagen aus dem Insolvenzverfahren. Zwölf Mitarbeiter werden das Unternehmen verlassen. Der deutsche Marktführer bei Armaturen bleibt in Wülfrath.

 Der Firmenname an den Produktionshallen an der Schillerstraße wird künftig verändert werden - ohne Mittelmann.

Der Firmenname an den Produktionshallen an der Schillerstraße wird künftig verändert werden - ohne Mittelmann.

Foto: Dietrich Janicki

Am 2. Februar schien sich ein mögliches Ende des Wülfrather Traditionsunternehmens AVK Mittelmann seinen Weg zu bahnen. Die Geschäftsführung stellte beim Amtsgericht wegen Zahlungsunfähigkeit einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverantwortung. Die Mitarbeiter fürchteten um ihre Arbeitsplätze, es war nicht klar, ob die Firma an der Schillerstraße überleben würde.

Seit dem 1. Juni ist AVK aus der Insolvenz, die wirtschaftliche Lage mit neuen Rahmenbedingungen scheint so gefestigt, dass das Unternehmen auch in Zukunft auf dem Markt bleibt, bestätigte gestern Personalchef Heinfried Schwack der Rheinischen Post. Künftig wird die AVK Armaturen GmbH (ohne den Namen Mittelmann) auftreten. Auf wie viel ihrer Forderungen die Gläubiger bei dem Insolvenzverfahren verzichtet haben, ist unklar. Fest steht: AVK wird an der Schillerstraße auch weiterhin produzieren, sagte Schwack gestern.

85 Mitarbeiter arbeiteten bis zum Frühjahr im Unternehmen. In einer Betriebsversammlung im Februar war ihnen der Grund für das Insolvenzverfahren mitgeteilt worden: der Preiskampf in der Branche sowie eine in letzter Minute gescheiterte Finanzierungslösung. Der Betrieb lief aber weiter wie bisher, die Löhne für die 85 Mitarbeiter waren in den nächsten Monaten durch die Agentur für Arbeit gesichert. Es ist geplant, sich von zwölf Mitarbeitern zu trennen. Ein darüber hinaus gehender Personalabbau ist nicht beabsichtigt.

Die Lieferverpflichtungen des Unternehmens hoffte man, im Februar uneingeschränkt einhalten zu können. Das klappte, sagte Schwack gestern. "Der Großteil der Kunden ist uns auch in den vergangenen Monaten und für die Zukunft treu geblieben." Aus dem Grund scheint die Firma wieder langfristig profitabel zu sein. Doch auch wenn AVK seinen Firmennamen künftig ohne Mittelmann bestreiten wird, bleibt die deutsche Niederlassung eine Tochter der bisherigen Muttergesellschaft. Die AVK Armaturen GmbH hat ihren Deutschland-Sitz weiter in Wülfrath und bleibt Teil des dänischen AVK-Konzerns. An der Schillerstraße blickt man immerhin auf eine Tradition in der Entwicklung und Fertigung von Armaturen für den Tiefbau auf dem deutschen Markt zurück. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren als Marktführer bei Hydranten für die kommunale Verwaltung in Deutschland etabliert. Heute bietet AVK die gesamte Produktpalette von Armaturen für die Wasser- und Gasversorgung, die Abwasserentsorgung und Brandbekämpfung inklusive notwendigem Zubehör im In- und Ausland an. Der dänische AVK Konzern setzt auf Präsenz vor Ort. Deshalb wird am Standort Deutschland auch nach dem Insolvenzverfahren produziert.

(RP)
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