Aus Den Schulen Vernissage mit Buchvorstellung über Flüchtlinge

Wesel · Unter dem Veranstaltungstitel "Zauberhafte Bildergeschichten" trafen sich neun Schüler im Alter von neun bis zwölf Jahren über mehrere Wochen im Atelier "Kunstwerk 2" an der Trappstraße in Wesel. Ihr selbstgewähltes Thema: "Flüchtlinge". Die Kinder versetzten sich in die Lage eines Flüchtlingskindes und fassten ihre Vorstellungen über Angst, Gewalt, Flucht, Hilfe und Ankunft in eigenen Worten und Bildern zusammen. Schritt für Schritt machten sich die Kinder unter Anleitung der Projektleiterin Angelika Tenbergen mit der Technik des Schreibens und unterschiedliche Zeichenmethoden vertraut .

 Die Kinder stellen ihre Bilder und Geschichten zum Thema "Flüchtlinge" den Eltern und Geschwistern vor.

Die Kinder stellen ihre Bilder und Geschichten zum Thema "Flüchtlinge" den Eltern und Geschwistern vor.

Foto: Scheffler

Zum Abschluss wurden die interessanten und lebendigen Bilder der Kinder ausgestellt. Zudem konnten die Eltern und einige Geschwisterkinder den geschriebenen Geschichten lauschen, die von Projektkindern vorgelesen wurden. Der Applaus der Zuhörer belohnte die Schüler, alle waren beeindruckt vom gemeinschaftlich erstellten Buch. Stolz nahmen die Kinder ein Exemplar mit nach Hause.

Hier einige Textpassagen aus dem Buch:

"Wir sind gerannt und gerannt. Wir haben eine Pause gemacht. Wir sind weiter gegangen. Ich und meine Familie sind am Meer angekommen. Wir mussten auf ein Boot. Die, die das Boot verkauften, verlangten sehr viel Geld dafür. Meine Eltern haben ein bisschen Geld abgegeben. Auf dem Meer sind wir fast ertrunken. Dort kamen deutsche Menschen und haben uns gerettet." /// "Hast du auch schon gehört, dass fünfzigtausend Flüchtlinge in unser Land kommen sollen?" - "Ja, das finde ich ganz schrecklich!" "Findest du das etwa blöd, dass die Flüchtlinge in unsere Stadt kommen?" "Ja, ich finde das ganz schlimm. Sie brauchen ja auch Lebensmittel und verschmutzen die Umwelt!" - "Du verschmutzt doch auch die Umwelt. Stell dir mal vor, in deinem Land wäre Krieg und du müsstest flüchten, keiner will aber, dass du in die Stadt kommst!" - "Sohab' ich das noch gar nicht gesehen. Dann bin auch nicht mehr dafür, dass sie nicht kommen dürfen."

(RP)
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