Schermbeck Groschek besucht den Lions Club Wesel

Schermbeck · Kritik an Bürgerinitiativen und die Aufforderung zur Stärkung der Infrastruktur prägten den Vortrag des Ministers.

 Michael Groschek, NRW-Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, bei seinem Vortrag im Lions-Club Wesel. Groschek mahnte zur Stärkung der Infrastruktur.

Michael Groschek, NRW-Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, bei seinem Vortrag im Lions-Club Wesel. Groschek mahnte zur Stärkung der Infrastruktur.

Foto: Scheffler

Ein Minister stattet nicht alle Tage dem Lions Club Wesel einen Besuch ab. Deshalb hatte Lions-Präsident Wolfgang Jung gestern nicht nur die eigenen 44 Club-Mitglieder einladen, um Michael Groschek (SPD), dem nordrhein-westfälischen Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, eine große Zuhörerschaft im Saal des Landhotels Voshövel zu präsentieren.

Mitglieder benachbarter Lions-Clubs gehörten ebenso zu den 130 Gästen beim Business-Lunch am Voshövel wie der SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Meesters, die Bürgermeister Mike Rexforth (Schermbeck), Bernd Romanski (Hamminkeln), Dirk Hamann (Voerde) und der Erste Beigeordnete Daniel Kunstleben (Wesel) sowie Politiker aus den Kreisen Wesel und Kleve.

Mit dem Zustand und den erforderlichen Ausbaumaßnahmen der nordrhein-westfälischen Infrastruktur befasste sich der Minister in seinem Vortrag, wobei er mit seinen ausgewählten Beispielen nicht bis zur Schermbecker Maaßenstraße gelangte, aber dennoch bemüht war, niederrheinische Infrastrukturmaßnahmen zu thematisieren. "Wir dürfen nicht zum Land der Däumchendreher werden", forderte Groschek die Zuhörer auf, ein "Bündnis für Infrastruktur zu schmieden" als Gegenkraft zu den zahlreichen Bürgerinitiativen, die den Ausbau verzögerten.

Die Zuhörer aus der Stadt Wesel nahmen erfreut zur Kenntnis, dass das Planfeststellungsverfahren für die Südumgehung noch in diesem Jahr fertig werde und im nächsten Jahr mit dem Ausbau begonnen werden könne. Die Ortsumgehung von Brünen werde ebenso zügig angegangen wie eine Autobahnauffahrt an der B 70. Selbst der Weseler Segelflugplatz könne vielleicht eines Tages für den Einsatz von Drohnen genutzt werden.

In seiner Funktion als Wohnungsbauminister lobte Groschek bedeutende Bauprojekte in Moers und der Weseler Innenstadt sowie die geplante Landesgartenschau in Kamp-Lintfort, "die Zukunft spüren lässt". Kritik gab's am Bund wegen zu geringer Mittel für den sozialen Wohnungsbau. Groschek setzt auf eine Forcierung der Quartiersentwicklung, um einer älter werdenden Gesellschaft Chancen für einen Verbleib im Wohnort zu ermöglichen.

In der anschließenden Fragerunde notierte der persönliche Referent des Ministers einige bemängelte Missstände. So gab es unter anderem an der Herabstufung des niederrheinischen Airports in Weeze Kritik, ebenso an den zu langwierigen Baustellen auf der A 42 und an einer "antiquierten" Landesbauordnung. Nach der anfänglichen Kritik an vielen Bürgerinitiativen lenkte Groschek zum Schluss ein wenig ein, als er empfahl, Betroffene bei Planungen möglichst früh zu beteiligen, um den Frust der Bürger sowie die Bereitschaft zu gerichtlichen Verfahren zu reduzieren.

(RP)
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