Lokalsport Elephants erledigen Job

Grevenbroich · Die Regionalliga-Basketballer aus Grevenbroich mühen sich bei den Telekom Baskets Bonn II zum erwartet glanzlosen 75:66-Pflichtsieg.

 Marcus Delpeche legte beim Sieg der Elephants in Bonn mit zwölf Punkten und zehn Rebounds ein Double-Double auf.

Marcus Delpeche legte beim Sieg der Elephants in Bonn mit zwölf Punkten und zehn Rebounds ein Double-Double auf.

Foto: Thomas Meyer-Boudnik

"Quod erat demonstrandum." Was zu beweisen war. Die lateinische Übersetzung aus Euklids Lehrbuch Elemente wählte Hartmut Oehmen, um den durch und durch freudlosen Auftritt der von ihm trainierten Regionalliga-Basketballer aus Grevenbroich bei den Telekom Baskets Bonn II abzuschließen. Dass der 75:66-Pflichtsieg (Halbzeit 36:38) über das Kellerkind kein Stoff für Heldengeschichten liefern würde, hatte der erfahrene Coach nämlich schon vorher geahnt. "Da kannst du nicht glänzen."

In der trostlosen Atmosphäre auf Feld 1 des Baskets-Ausbildungszentrums wähnten sich die in dieser Saison an berauschende Feste gewöhnten NEW' Elephants im falschen Film. Oehmen: "Keine Zuschauer, unsere Fans wurden sogar aufgefordert, nicht zu trommeln, weil auf dem Nachbarfeld parallel ein Damenspiel lief. Da fahre ich lieber nach Ibbenbüren, da ist wenigstens Stimmung. Hier ist nix, du bekommst als Gastteam noch nicht mal einen Kasten Wasser." Auch die zum ersten Mal in Deutschland spielenden Delpeche-Zwillinge hatten sich vom Match beim Nachwuchs eines international tätigen Erstligisten mehr versprochen. Oehmen: "Sie dachten, sie seien wieder in der Highschool." Prompt kam der mit einer Serie von fünf Siegen in Folge angereiste Aufstiegsaspirant gar nicht in die Gänge, geriet mit 9:15 (7.) ins Hintertreffen.

Viel besser wurde es auch danach nicht, so dass die Gäste bis zur Halbzeitpause zumeist einem Rückstand hinterherliefen. Seine Kabinenansprache beschränkte Oehmen deshalb auf einige zentrale Sätze: "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es hier nur auf Intensität und Konzentration ankommt, und dass wir hier nicht nur das Spiel verlieren, sondern auch unsere gute Ausgangsposition." Mahnende Worte, die den Elephants nach einem mit 24:15 gewonnenen Viertel die 60:53-Führung (30.) bescherte. Durch waren die Grevenbroicher damit allerdings noch nicht, nach Körben von Paul Hörschler (Dreier zum 62:64/37.) und Keith Sherrill Jr. (64:66/37.) waren die starken Telekom-Bubis in der Schlussphase gleich zweimal nah dran. Mit vier Punkten brachte Farid Sadek den erwarteten Sieg unter Dach und Fach. Sein Coach fasste die vier Viertel in chronologischer Reihenfolge zusammen: "schwach, schwach, gut, routiniert." Damit wollte er die Leistung der jungen Hausherren indes nicht schmälern. Ganz im Gegenteil: "Bonn hat gut gespielt", befand er. "Wenn die immer so gespielt hätten wie heute, würden die nicht unten stehen." Trotzdem habe er während der 40 Minuten nie Sorge gehabt, dass die Sache für ihn und seine Jungs hätte schiefgehen können. "Ich habe mich mehr darüber geärgert, dass wir es hier so spannend machen. Aber ich bin nicht böse oder unzufrieden, sondern eher erleichtert."

Topscorer der Partie war Gerrell Martin mit 23 Punkten, zweistellig trafen für die Elephants auch Marko Boksic (14) sowie Marcus (12 Punkte/10 Rebounds) und Malcolm Delpeche (11). Keith Sherrill Jr. und Luca Mertz (je 14) waren die erfolgreichsten Bonner.

(NGZ)
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