Remscheid SPD gründet Arbeitsgruppe "Migration und Vielfalt"

Remscheid · Mit "Migration und Vielfalt" in Remscheid möchte sich jetzt die SPD intensiver beschäftigen. Dafür gründeten sie am vergangenen Wochenende eine Arbeitsgruppe, in der sich nicht nur Parteimitglieder, sondern auch interessierte Bürger einbringen können und sollen. Das ist ausdrücklich erwünscht.

 SPD-Parteichef Sven Wiertz.

SPD-Parteichef Sven Wiertz.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation sei es gut, dass nun auch in Remscheid eine AG für Migration und Vielfalt gegründet würde, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Sven Wolf bei seiner Begrüßung in der Alevitischen Gemeinde. Es seien viele Menschen auf der Flucht, viele kämen zu uns und würden voraussichtlich auch hier bleiben. "Und in dieser AG wollen wir die Frage der Integration ausführlich diskutieren."

Die Ideen und Zielsetzungen der neuen Gruppe, fasste der SPD-Vorsitzende Sven Wiertz zusammen: "So wie es der sozialdemokratische Grundgedanke ist, allen die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, so soll sich diese Gruppe damit beschäftigen, wie wir diese Teilhabe auch den Migranten ermöglichen können. Wir wollen Remscheid mit seiner Vielfalt zukunftsorientiert ausrichten." Die AG solle auch als Plattform für Impulse zur Parteiarbeit dienen.

"Die große Herausforderung für unsere Gesellschaft ist es, die Menschen, die heute als Flüchtlinge zu uns kommen, langfristig zu integrieren", sagte Wiertz, der deutlich machte, dass die begangenen Fehler der 60er, 70er und 80er Jahre heute vermieden werden sollten. Damals, als die Politik noch davon ausging, dass Gastarbeiter wieder in ihre Länder zurückkehren würden, sei schlichtweg verschlafen worden, ein geeignetes Integrationskonzept zu erstellen.

Diese Auswirkungen erlebte auch Yurdakul Kaya (49), die für die SPD im Integrationsrat sitzt: "1972 kam ich mit meinen Eltern aus der Türkei nach Deutschland. Damals war ich Gastarbeiterkind, danach war ich Ausländerin, heute Migrantin. Sprachförderung wie heute gab es nicht." Auch die Schulbildung sei schwieriger gewesen, weil Migranten unter sich in eine Klasse gesetzt wurden, getrennt von den deutschen Schülern. "Ich weiß also genau was es heißt als Fremde in Deutschland zu sein. Daher sollte diese AG genutzt werden, um Flüchtlingen diese Schwierigkeiten zu ersparen." Kaya wurde von der Versammlung zur Vorsitzenden gewählt.

Konstituierende Sitzung , Samstag, 12. November um 18 Uhr, Neuer Lindenhof, Honsberger Straße 38.. Interessierte Bürger sind herzlich dazu eingeladen.

(sebu)
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