Remscheid Sie wollen Remscheid im Bundestag vertreten

Remscheid · Vier der fünf Bewerber für die Bundestagskandidatur der SPD im Wahlkreis 103 stellten sich gestern vor.

 Beim Familienfest im Werkzeug-Museum stellten sich gestern Markus Preuß, Helgo Ollmann, Ingo Schäfer und Simon Geiß (v.l) den Besuchern vor.

Beim Familienfest im Werkzeug-Museum stellten sich gestern Markus Preuß, Helgo Ollmann, Ingo Schäfer und Simon Geiß (v.l) den Besuchern vor.

Foto: Jürgen Moll

Helgo Ollmann ist gegen Vorratsdatenspeicherung, Simon Geiß will sich für die Bürgerversicherung einsetzen, Ingo Schäfer fordert eine "massive Rentenreform" und Markus Preuß möchte im Sinne einer besseren finanziellen Ausstattung der Kommunen einen Bildungspakt schließen.

Voraussetzung dafür, dass die vier Sozialdemokraten ihre Vorhaben auf Bundesebene umsetzen können, ist ein Mandat für den Deutschen Bundestag. Doch als erste Hürde steht da zunächst mal die Aufstellung als Kandidat für die im nächsten Jahr anstehende Bundestagswahl. Fünf SPD-Politiker bewerben sich um die Bundestagskandidatur im Wahlkreis Solingen-Remscheid-Cronenberg-Ronsdorf.

Keiner von ihnen kommt aus Remscheid, so dass die SPD vor Ort gestern die Gelegenheit nutzte, um die Bewerber bei ihrem Familienfest in und rund ums Deutsche Werkzeugmuseum vorzustellen. Wegen eines Trauerfalls in der Familie konnte Manfred Ackermann aus Solingen diese Möglichkeit, sich bei den Menschen bekannt zu machen, nicht nutzen. Die vier Gäste auf dem von Christine Krupp, stellvertretende Vorsitzende der Remscheider SPD, moderierten Podium bringen alle teils langjährige Erfahrungen aus der Kommunalpolitik oder der Gewerkschafts- und Parteiarbeit mit. Neben den unisono formulierten Zielen, für mehr Bildungsgerechtigkeit einzutreten und der Altersarmut wirkungsvoll zu begegnen, wollen die Kandidaten unterschiedliche Schwerpunkte setzen, was auch mit ihrer persönlichen Biographie zusammenhängt.

Als Vorsitzender der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft will der Solinger Ingo Schäfer den Dauerzeitverträgen den Kampf ansagen. Als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Ronsdorf und Mitglied in der dortigen Bezirksvertretung möchte Simon Geiss - mit 29 Jahren der jüngste im Bewerberkreis - für eine bessere Finanzausstattung der Kommunen sorgen. "Herr Schäuble lässt sich für die Schwarze Null feiern und wir in den Kommunen sitzen auf dem Trocknen", beklagte er.

Der Wuppertaler Polizeibeamte Markus Preuß sieht ein Dilemma der SPD darin, dass ihr traditionelle Wählerschichten abhanden gekommen sind. Sie zurückzuerobern, müsse ein Ziel sein. Zudem will sich der Vater von vier Töchtern für mehr Bildungsgerechtigkeit einsetzen. Und der gelernte Radio- und Fernsehtechniker Helgo Ollmann aus Solingen, der heute Fachhochschulen und Gewerkschaften berät, möchte Schwerpunkte in der Gesundheitspolitik und bei einer besseren personellen Ausstattung der Polizei setzen. Auf Wahlkampfmodus schaltete indes Markus Preuß bereits um: "Jürgen Hardt ist doch ein Bundestagsabgeordneter, den keine Sau wahrnimmt. Will man mit ihm sprechen, muss man einen Termin vereinbaren", lautete die unmissverständliche Spitze gegen den aktuellen CDU-Bundesabgeordneten des Wahlkreises, der sich voraussichtlich wieder zur Wahl stellen wird. Die SPD Remscheid will im Herbst darüber abstimmen, wer aus ihrer Sicht für die Bundestagswahl aufgestellt werden sollte.

(RP)
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