Neukirchen-Vluyn Platz am Denkmal heißt jetzt offiziell Denkmalplatz

Neukirchen-Vluyn · Die Ratsmehrheit im Rat folgte gestern einem Antrag der CDU. SPD und NV Auf geht's hätten "Wilhelmine-Bräm-Platz" besser gefunden.

Die Debatte um eine Benennung des Platzes am Neukirchener Gefallenen-Denkmal ist (hoffentlich) beendet. Ein Antrag der CDU, den Platz "Denkmalplatz" zu taufen, fand gestern im Rat eine Mehrheit. Der Bürgermeister enthielt sich der Stimme, SPD und NV Auf geht's stimmten gegen den CDU-Antrag. Eigentlich hätte erst der Stadtentwicklungsausschuss im April über den Platznamen beschließen sollen. Mit ihrem Antrag wollte die CDU aber einen Schlussstrich unter die anhaltende öffentliche Debatte zu diesem Thema beenden. CDU-Fraktionschef Markus Nacke sprach von einer "unsäglichen Diskussion". Wie berichtet war es dabei auch um Sinn und Bedeutung des 1927 errichteten Denkmals gegangen.

Auf Anregung der Stadtverwaltung hatte es einen Wettbewerb zur Namensfindung gegeben. Mit 261 eingereichten Namensvorschlägen sei dieser "unheimlich erfolgreich gewesen", blickte Bürgermeister Lenßen zurück. Eine Jury wählte unter den eingereichten Vorschlägen den Namen "Wilhelmine-Bräm-Platz" aus.

"Wilhelmine Bräm hat es verdient", befand gestern Klaus Wallenstein (NV Auf geht's). Er brachte dennoch als Kompromiss den Namen "Neukirchener Platz" ins Spiel, den der Werbering-Vorsitzende Gernot Fietze vorgeschlagen hatte. Auch die SPD hätte sich mit einem "Wilhelmine-Bräm-Platz" anfreunden können. Die Fraktion sei erfreut gewesen, dass eine Frau geehrt werden soll, sagte SPD-Fraktionschefin Elke Buttkereit. "Jeder in Neukirchen wird den Platz finden, auch wenn er nicht Denkmalplatz heißt." Sowohl SPD als auch NV Auf geht's verzichteten allerdings auf eigene Anträge. Wallenstein hatte vor einer "Kampfabstimmung" gewarnt, mit der der Konflikt weitergetragen würde.

Den Grünen war es mehr oder weniger egal, wie der Platz heißt. "Wir können uns mit vielem anfreunden", sagte deren Fraktionsvorsitzender Thomas Wagener. Das Denkmal sei aber eine "Landmarke", ob es einem gefalle oder nicht. Es gebe auch "Kirchplätze", obwohl viele Menschen mit Kirchen nichts anzufangen wüssten. Und Ratsherr Norbert Gebuhr fragte sich, ob er in einem Rat, der seine Zeit mit der Frage einer Platzbenennung verschwende, noch richtig sei. Zur Abstimmung kam es schließlich nach einer Sitzungsunterbrechung, in der der Bürgermeister die Fraktionsspitzen zur Unterredung in sein Zimmer gebeten hatte.

(pogo)
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