Mettmann Hohe Wasserrechnung sorgt für Ärger

Mettmann · Der Mettmanner Peter Stiegler ist teilweise wochenlang nicht zu Hause. Dennoch soll er in einem Jahr für rund 1600 Euro mehr Wasser verbraucht haben. Sind Bauarbeiten in der Nachbarschaft die Ursache?

 Peter Stiegler soll in seinem Haus in Metzkausen in nur 65 Tagen rund 340 Kubikmeter Wasser verbraucht haben. Er vermutet, dass die Rollen des Zählers aufgrund von Erschütterungen umgesprungen sind.

Peter Stiegler soll in seinem Haus in Metzkausen in nur 65 Tagen rund 340 Kubikmeter Wasser verbraucht haben. Er vermutet, dass die Rollen des Zählers aufgrund von Erschütterungen umgesprungen sind.

Foto: Stephan Köhlen

Peter Stiegler wohnt in Metzkausen und will eigentlich nur seine Ruhe haben. In seinem Haus hält er sich nicht das ganze Jahr über auf, er verreist gerne mit seiner Frau und genießt den Ruhestand. Als er jedoch die Wasserrechnung der Stadtwerke Düsseldorf öffnete, glaubte er, seinen Augen nicht zu trauen. Rund 1600 Euro Nachzahlung für Wasser, ein deutlicher und bislang völlig unerklärlicher Mehrverbrauch.

"Wie kann das sein", sagte Stiegler, der sich vor seinen längeren Reisen die Zählerstände in seinem Haus in einer Tabelle notiert. "Das mache ich auch, weil in unserem Haus eine Wohnung untervermietet habe", sagt Stiegler.

Seit vielen Jahren verbrauche man für das ganze Haus (Vier Personen) pro Jahr etwa 200 Kubikmeter Wasser. Allein zwischen dem 20. Juni und dem 25. August 2016 sollen jedoch nach Stieglers Angaben 340 Kubikmeter verbraucht worden sein. "Sowohl vor, als auch nach dieser in Frage stehenden Zeit hat unser Wasserzähler die üblichen Verbräuche gemessen", sagt Stiegler. Was ihn sehr stutzig macht: Im August 2016 ließen seine Nachbarn ihre private Zufahrt direkt neben seinem Haus sanieren. Stieglers Vermutung: "Dabei gab es sehr starke Erschütterungen in unserem Haus, die vermutlich bei unserem Wasserzähler zu so genannten Rollensprüngen geführt haben und damit die Fehlmessungen verursacht haben".

Die Stadtwerke Düsseldorf haben im Juni den Wasserzähler in seinem Haus ausgetauscht und in Stieglers Beisein im Prüflabor getestet und für in Ordnung befunden. "Die Messung wurde allerdings ohne Erschütterungen durchgeführt, die wahrscheinlich die Rollensprünge aufgezeigt hätten", so Stiegler. Doch was ist überhaupt so ein Rollensprung? Durch Schmutzpartikel, Erschütterungen, Druckstöße oder Luftblasen kann es zu einem sogenannten Rollensprung kommen, bei dem eine Rolle unkontrolliert durch ihre Nachbarrolle in Drehung versetzt wird. So kann ein überhöhter Wasserverbrauch vorgetäuscht werden - so heißt es im Online-Lexikon Wikipedia. Verwiesen wird dabei auf einen Bericht des ZDF-Magazins Wiso. Die RP hat den Stadtwerken Düsseldorf diesen Fall geschildert. "Wir haben den Wasserzähler von Herrn Stiegler durch die staatlich anerkannte Prüfstelle WNW2 bei den Stadtwerken Düsseldorf mit dem Ergebnis geprüft, dass er komplett funktionstüchtig ist", sagt Nathalie Güttler, Sprecherin der Düsseldorfer Stadtwerke.

Bei der inneren Beschaffenheitsprüfung wurden am Rollenzählwerk keine Beschädigungen festgestellt, so die Stadtwerke. Bei der Prüfung wurden Zählwerksgetriebe und Schaltgetriebe mit Rollen, Zwischenräder und Achsen überprüft. "Ein Rollensprung kann somit ausgeschlossen werden. Dies wurde Herrn Stiegler auch vor Ort mitgeteilt", sagt Nathalie Güttler. Aus Sicht der Stadtwerke ist damit bestätigt, dass der Wasserverbrauch ordnungsgemäß gemessen wurde und den technischen Anforderungen genügt.

Wie der erhöhte Verbrauch zustande kommt, liege außerhalb dieser Prüfung. Die Stadtwerke raten Stiegler, sich an eine Schlichtungsstelle zu wenden. "Das werde ich auch machen, die Stadtwerke verklagen kann ich ja nicht", sagt Stiegler. Darüber hinaus will er sich an den Vorstandschef der Stadtwerke wenden.

(RP)
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