Leverkusen Nach Chaos-Sonntag: Kritik am Parkkonzept

Leverkusen · Werner Nolden hat am Sonntag einen Nachmittagsausflug unternommen – bei "Kaiserwetter", wie er sagte, stieg der Veranstalter in den Wagen und fuhr Richtung "verkaufsoffener Sonntag" in Wiesdorf. Was er fand: jede Menge Stau und Autofahrer mit Kennzeichen aus Siegen, Siegburg, Köln und sonstwoher, die nicht wussten, wo sie ihre Autos abstellen sollten.

Werner Nolden hat am Sonntag einen Nachmittagsausflug unternommen — bei "Kaiserwetter", wie er sagte, stieg der Veranstalter in den Wagen und fuhr Richtung "verkaufsoffener Sonntag" in Wiesdorf. Was er fand: jede Menge Stau und Autofahrer mit Kennzeichen aus Siegen, Siegburg, Köln und sonstwoher, die nicht wussten, wo sie ihre Autos abstellen sollten.

"Woher auch", sagte Werner Nolden gestern der RP. "Da kann zehn Mal gesagt werden, unter der Stelzenautobahn ist Platz. Woher soll ein Siegburger wissen, wo das ist?"

Nolden monierte ein mangelndes Verkehrs- beziehungsweise Parkleitsystem, das Besucher gezielt führt. "Wenn ich die Anzahl der Läden verdoppele, muss ich damit rechnen, dass nicht mehr 30 000 Besucher, sondern 60-70 000 Menschen kommen. Dann muss auch ein richtiges Parkleitsystem her. Ein paar gelbe Schilder ,Es ist verkaufsoffener Sonntag' reichen da nicht."

Die Kritik richtet Werner Nolden, der Bierbörse und Kölner Lichter organisiert, an die Werbegemeinschaft City, die als Veranstalter dieser Aufgabe nicht nachgekommen sei. Das habe er schon Werbegemeinschaftschef Frank Schönberger gesagt. Aber Nolden kritisiert auch Stadt ("Die darf hier nicht die Augen verschließen") und Wupsi ("An solchen Tagen reicht der Sonntagsfahrplan nicht aus"). Wenn man vom Sog, den die Rathaus-Galerie ausübe, profitieren wolle, dann müsse ein Verkehrsleitsystem her, das den Besucherströmen gerecht wird. Ordner an den großen Ausfahrten vom Europaring, am Forum, die den Gästen den Weg zu den Parkplätzen wiesen, wären eine Möglichkeit, die "auch nicht so teuer" sei, sagt Nolden. Nächste Gelegenheit für die Werbegemeinschaft, etwa vorzubereiten, bietet sich zum 2. Mai. Für dieses Datum ist der nächste verkaufsoffene Sonntag in Wiesdorf geplant.

Mit Blick auf diesen Termin will Schönberger beim Straßenverkehrsamt anfragen, "ob sich eine ähnliche Lösung wie bei Fußballspielen finden lässt". Sprich: Der Einsatz von Personal, das Auswärtigen etwa den Weg zum (am Sonntag fast verwaisten) Parkplatz unter der Stelze weist, hält Schönberger für ein gutes Instrument. Zumal auch das längst angedachte Beschilderungskonzept für die City (hierüber soll Ende März ein Gespräch im NRW-Verkehrsministerium geführt werden) Anstürme wie vorgestern nicht komplett ordnen könne.

Immerhin zu Fuß scheinen die Gäste aus Schönbergers Sicht am Sonntag die richtigen Wege eingeschlagen zu haben: "Alle Bereiche der City waren gut besucht. Die Befürchtungen, dass sich künftig alles um die Rathaus-Galerie konzentriert, sind unbegründet."

(RP)
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