Leverkusen Covestro-Chef wünscht sich ICE-Halt in Leverkusen

Leverkusen · Der Firmenname an der Chempark-Wand ist ein Standortbekenntnis. Hier wolle man dauerhaft bleiben, betont Manager Patrick Thomas.

In zwei Monaten ist sie vielleicht schon wieder weg. Unterwegs nach Dormagen oder Krefeld oder vielleicht sogar nach Brunsbüttel. Denn bei der knallbunten Graffiti-Wand, die seit gestern ganz offiziell ein 25-Meter-Stück rote Chempark-Backsteinmauer an der B8 in Wiesdorf mit Farbe ziert, handelt es sich um "mobile art - mobile Kunst", wie Patrick Thomas sagt. Der Chef des neuen Aktienunternehmens Covestro - ehemals Bayers Kunststoffsparte MaterialScience - mag Graffiti. Kunst generell. Es gebe zum Beispiel bei Bayer sehr viel Kunst, die in Büros hängt. Das sei schade, weil sie dort nicht jeder sehen kann. Thomas (hat selbst ein bisschen moderne Kunst in seinem Büro hängen, mit Betonung auf ein bisschen, sagt er) will Kunst nach draußen tragen: "Richtige Kunst für Menschen findet man auch auf der Straße, eben als Graffiti."

Bei den 25 Metern auf Backstein geht es ihm auch darum, Werte zu vermitteln, die neuen Werte von Covestro. Die fangen in englischer Sprache mit demselben Buchstaben an wie der Firmenname, heißen "curious, colourful, couragous" (neugierig, farbenfroh, mutig) und sollen durch das knallbunte Graffiti der drei Wuppertaler Künstler Martin Heuwold, Ognjen Pavic und Lukas Pauer den Covestro-Mitarbeitern an den Standorten vermittelt werden. Mehr noch: "In Leverkusen fahren hier am Tag tausende Leute vorbei, die das sehen können. Neue Werte, neues Unternehmen, relativ neue Kunstform - das passt, findet Thomas und strahlt.

Vielleicht auch deshalb, weil er am Donnerstag Covestros Quartalszahlen vorstellen wird, die "richtig gut sind, viel besser als im vergangenen Jahr", verriet er. Aber über Wachstum in China mochte er gestern nicht sprechen, lieber über das bunte Standortbekenntnis an der Chempark-Mauer. "Dass wir unseren Namen hier auf diese Wand schreiben, zeigt: Leverkusen ist unser Zuhause, hier wollen wir uns als Covestro dauerhaft etablieren." Mit Gewerbesteuer habe das weit weniger zu tun, als mit der Tatsache, dass es schlicht sehr angenehm sei, in Leverkusen zu arbeiten. Die Voraussetzungen stimmten einfach (was wiederum dem ebenfalls anwesenden Chempark-Chef Dr. Ernst Grigat ein Lächeln ins Gesicht zauberte). Aber es ginge noch perfekter. "Richtig klasse wäre es, wenn Leverkusen ein ICE-Halt würde", merkte Thomas an. Vielversprechender Nachsatz: "Vielleicht können wir dazu als Covestro ja auch etwas beitragen, damit das klappt."

(RP)
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