Leichlingen Schnelles Internet: Witzhelden hat die Nase vorn

Leichlingen · 32.730 Meter Glasfaserkabel wurden bereits verlegt, um das gesamte Stadtgebiet mit schnellem Internet zu versorgen. 1150 Meter fehlen noch. Nur in zwei Bereichen, an der oberen Brückenstraße und in Wolfstall, stockt der Ausbau.

Es sind graue, unscheinbare Kästen. Aber für das schnelle Internet sind die Kabelverzweiger (KVz) von größter Bedeutung. Genau 73 Stück gibt es davon in Leichlingen. Und wer die Hand drauf hat, kann die Breitbandversorgung der Umgebung gestalten. Der Provider NetCologne tut das in Kooperation mit den Leichlinger Stadtwerken und der Leverkusener EVL, hat in diesem Frühjahr 71 KVz in Leichlingen von der Bundesnetzagentur übernommen und baut seither das schnelle Internet aus.

Allein - in Wolfstall und an der oberen Brückenstraße ist die Telekom am Zuge, und dort ist derzeit keine vergleichbare Entwicklung zu erkennen. "Innerhalb eines Jahres nach Übernahme eines Kabelverzweigers muss der Provider den Netzausbau abgeschlossen haben", sagte Bürgermeister Frank Steffes gestern. Er hat die beiden Telekom-KVz deshalb ganz genau im Auge. "Die hatte die Telekom schon übernommen, bevor wir den Zuschlag für die anderen 71 bekommen haben. Wenn dort bis März oder April 2017 nichts passiert, werden wir die Bundesnetzagentur ansprechen, damit sie der Telekom die beiden Verzweiger wieder wegnimmt", kündigte er an.

Richtig schnell geht es derweil beim Ausbau der Breitbandversorgung in der restlichen Stadt, allen voran Witzhelden. 32.730 Meter Glasfaserkabel sind bereits bis zu den KVz verlegt, 1150 Meter fehlen noch. "In der 50. Kalenderwoche sind wir voraussichtlich fertig. Dann übergeben wir an NetCologne, die Glasfaser- und Kupferkabel in den Kabelverzweigern miteinander verbindet", sagte der städtische Breitbandbeauftragte Reiner Pliefke. Er rechnet schon im Dezember mit der Fertigstellung erster Anschlüsse in Witzhelden, im März soll (fast) ganz Leichlingen ans schnelle Netz angeschlossen sein.

Einen Schritt weiter als das so genannte "Fiber to the Curb" (FTTC - Glasfaser bis zum KVz) ist indes Schloss Eicherhof. Das hat seit kurzem "Fiber to the Building" (FTTB), also Breitband bis ins Haus mit einer Übertragungsrate von bis zu einem Gigabit pro Sekunde. Einen Baukostenzuschuss im mittleren fünfstelligen Bereich hat der Schlossherr dafür gezahlt, für alle Haushalte in Leichlingen würde FTTB rund 30 Millionen Euro kosten. Für die Entwicklung eines entsprechenden Masterplans hat die Stadt gerade 50.000 Euro vom Bund erhalten.

(RP)
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