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Leichlingen DRK geht das Geld für die Flüchtlingshilfe aus

Leichlingen · Vor allem für die Medizin für kranke Flüchtlingskinder braucht das DRK Leichlingen jetzt Spenden. Die Rücklagen sind aufgebraucht.

Leichlingen: DRK geht das Geld für die Flüchtlingshilfe aus
Foto: Uwe Miserius

Mit einem dringenden Hilferuf wendet sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Leichlingen jetzt an die Bürger: "Uns geht das Geld für die Flüchtlingshilfe aus", gibt DRK-Ortsvorsitzender Rüdiger Hagedorn zu. Der DRK-Kreisverband betreibt bekanntlich die Flüchtlingsnotunterkunft im ehemaligen Aldi-Gebäude an der Brückenstraße im Auftrag der Stadt Leichlingen und der Bezirksregierung. Die Ehrenamtler des DRK Leichlingen sind aber zu einem großen Teil mitverantwortlich für die Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge. "Das wird immer schwerer. Es kommen immer mehr Familien mit kranken Kindern, für die wir die Medikamente finanzieren, die die Ärzte nicht verschreiben", erläutert Hagedorn. Und das sei der größte Teil. Das jüngste Flüchtlingskind in der Unterkunft sei gerade mal sechs Wochen jung.

"Durch die schlechten hygienischen Verhältnisse während der Flucht haben alle Kinder einen wunden Po. Sie brauchen alle Zinksalbe. Die meisten haben außerdem Erkältungskrankheiten, Husten, Schnupfen und sogar Fieber. Und ganz viele haben auf der Flucht auch Läuse oder Krätze bekommen", weiß der DRK-Vorsitzende. So müsse eine zunehmend große Menge von freiverkäuflichen Medikamenten finanziert werden.

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"Da wir aber schon vor den Flüchtlingen jedes Jahr mit einem Minus von 6000 Euro da standen, sind jetzt auch unsere letzten Rücklagen erschöpft. Das DRK lebt nun mal von seinen Mitgliederbeiträgen. Und uns geht es so wie vielen, dass durch Überalterung auch die Mitglieder und Gelder weniger werden", schildert Hagedorn die Misere. Deshalb hoffe er, dass sich die Leichlinger Bürger spendenbereit zeigten: "Es geht uns um die Menschen, den Flüchtlingen muss unbedingt geholfen werden", appelliert der DRK-Vorsitzende. Denn diejenigen, die auch nach Leichlingen gebracht würden, hätten oft absolut nichts mehr: "Es kommen sogar Flüchtlinge barfuß in Schlappen bei uns an. Wir müssen sie zuerst mit dem Allernötigsten, mit Kleidung und Medizin, versorgen", verdeutlicht Hagedorn. Da der Duschcontainer etwa 30 Meter von der als Schlafstätte genutzten Halle stehe, brauchten die Flüchtlinge auch Badeschlappen oder -Clocks: "Wir benötigen noch solche Badeschuhe ab Größe 40 aufwärts. Außerdem sind Westen heiß begehrt," ruft der DRK-Vorsitzende zu Sachspenden auf. Er schränkt aber ein: Warme Kleidung gebe es ansonsten im Moment genug, aber gesucht werde immer wieder etwas in Größe S: "Die Flüchtlinge sind alle dünn, unsere normalen Kleidergrößen passen ihnen nicht", informiert Hagedorn. Das DRK habe jetzt übrigens mit dem bereits dritten Flüchtlingsschub in der Unterkunft schon Routine gewonnen. Und es meldeten sich auch auf Facebook eine Vielzahl von Leichlinger spontan auf Hilfeersuchen nach Dingen, die gerade fehlten. Außerdem gebe es einen Stamm von festen ehrenamtlichen Helfern, freut sich der DRK-Vorsitzende.

(RP)
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