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Lokalsport 4. September: aus dem KFC wird eine Fußball-GmbH

Fußball · Es war der 4. September, als beim KFC Uerdingen Geschichte geschrieben wurde. Dessen Vorsitzender Mikhail Ponomarev gab an diesem Abend mal eben eine Million Euro aus. Nicht für einen neuen Spieler, nein: Das ist die Summe, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) vorschreibt, wenn eine GmbH am Spielbetrieb teilnehmen will. Zuvor hatten die Mitglieder des KFC dem Plan ihres Vorsitzenden, die Profiabteilung in eine GmbH auszugliedern, mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. 131 der anwesenden 134 Mitglieder, also fast 100 Prozent, votierten für die Ausgliederung bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung. Damit tritt der KFC seither als "KFC Uerdingen 05 Fußball GmbH" auf - den Schlachtruf hat übrigens noch keiner der zahlreichen Fans gebrüllt. Die Mitglieder feierten Mikhail Ponomarev lautstark. "Ich verspreche ihnen ehrliche Arbeit, die wir abliefern werden. Vielen Dank für ihr Vertrauen", so bedankte sich Ponomarev zum Ende der Versammlung. Welche Arbeit die GmbH nun leistet, wer den nun Gesellschafter sind oder inzwischen schon geworden sind - dazu äußerte sich die GmbH noch nicht. Anfragen unserer Zeitung dazu wiegelte sie bislang ab.

Der russische Unternehmer hatte in seiner Rede am Abend noch einmal betont, in den kommenden drei bis fünf Jahren den Verein in die Zweite Bundesliga führen zu wollen - zur Not auch nur mit eigenen Mitteln, obschon natürlich Ziel sei, weitere Investoren zu finden.

Rund 1,7 Millionen Euro habe er über seine Unternehmen bereits bis zum 30. Juni 2017 dem KFC zur Verfügung gestellt; rund 800.000 Euro davon seien dazu verwendet worden, um Altlasten kurzfristig zu begleichen. Insgesamt drückten den Club am Tag der Ausgliederung über zwei Millionen Euro Verbindlichkeiten - sie bleiben beim Verein, werden aber nicht mehr höher, weil die GmbH die laufenden Kosten trägt. "Ich habe nicht vor, das Geld vom Verein zurück zu fordern", betonte Ponomarev. "Das würde mein Projekt kaputt machen."

(oli)
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