Köln SEK nimmt mutmaßlichen Extremisten in Flüchtlingsheim fest

Köln · Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hat am Dienstagabend in einer Kölner Notunterkunft einen 16 Jahre alten Syrer festgenommen. Der Jugendliche steht unter Verdacht, sich in kurzer Zeit radikalisiert zu haben. Minister Jäger betont: "Unsere Behörden gehen jedem Hinweis nach."

Köln: SEK nimmt mutmaßlichen Extremisten in Flüchtlingsunterkunft fest
Foto: dpa, mb htf mov wst

"Die Auswertung der vorliegenden Erkenntnisse deuteten auf eine ernstzunehmende Gefahr hin", teilte die Kölner Polizei mit.

Bei dem Einsatz wurden laut Polizei drei Flüchtlinge leicht verletzt, als sie versuchten, das Gebäude bei Beginn des Zugriffs gleichzeitig zu verlassen. Mehr Einzelheiten wollten die Ermittler am Dienstag nicht bekanntgeben.

Nach Informationen unserer Redaktion soll von dem Mann eine "ernstzunehmende Anschlagsgefahr" ausgegangen sein. Einen konkreten Anschlagsplan soll es aber nicht geben haben. Zudem soll der Festgenommene schon länger unter Beobachtung der Ermittler gestanden haben. Der Hinweis auf ihn kam wohl von einem Informanten aus dem Flüchtlingsheim.

"Europa und damit auch Deutschland und NRW stehen seit längerem im Fadenkreuz des islamistischen Terrorismus. Die Gefahr ist real und konkret. Unsere Sicherheitsbehörden sind deshalb sehr wachsam und gehen jedem Hinweis konsequent nach. Das zeigt diese Festnahme einmal mehr", sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD) unserer Redaktion.

In den vergangen Wochen waren bundesweit eine Reihe von Flüchtlingen wegen Terrorverdachts festgenommen worden. In vielen wie etwa in Dinslaken konnten die Ermittler den Verdacht aber nichtaufrecht erhalten und mussten die Festgenommenen wieder auf freien Fuß setzen.

(csh)
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