Stadt Kempen Tafel startet ihre Weihnachtsaktion

Stadt Kempen · Die Kempener Tafel der Martinus-Hilfe will wieder Päckchen zu Weihnachten verteilen. Diese können Kempener Bürger spenden. Gestern fiel der Startschuss. Sachspenden sind erwünscht. Auch Geld kann überwiesen werden.

 Freuen sich über jedes Weihnachtspäckchen, das bis zum 15. Dezember gespendet wird (von links): Ilona Plene, Hassan Alkasem, Bruno Wrede und Marion Hensch von der Kempener Tafel.

Freuen sich über jedes Weihnachtspäckchen, das bis zum 15. Dezember gespendet wird (von links): Ilona Plene, Hassan Alkasem, Bruno Wrede und Marion Hensch von der Kempener Tafel.

Foto: W olfgang Kaiser

"Wir wurden schon gefragt, wann es denn los geht", berichtet der Vorsitzende der Kempener Tafel Bruno Wrede. Gestern wurde die diesjährige Weihnachtsaktion offiziell gestartet. Päckchen können für Einzelpersonen, Ehepaare, Alleinerziehende, und Familien mit Kindern verpackt werden. Am sinnvollsten ist es, wenn auf dem Päckchen angeben wird, für welchen Personenkreis es gedacht ist. Außerdem sollte man das Paket offen lassen, damit die Mitarbeiter der Tafel gezielt den richtigen Empfänger aussuchen können. Eine Liste mit den enthaltenen Sachen und die Angabe, für wie viele Personen das Paket gedacht ist, erleichtert dies.

Das Päckchen sollte haltbare Lebensmittel für ein schönes Weihnachtsfest enthalten, sagt Wrede. Erwünscht sind zum Beispiel Nudeln oder Reis, Backzutaten, Suppen und Konserven, Säfte, Kaffee oder Tee, Gebäck und vielleicht auch etwas Schokolade enthalten. Keinesfalls sollte man gebrauchte Kleidung oder Stofftiere hinein tun. Und auch keine alkoholischen Getränke, aber ebenso kein Geld. Ein kleines Geschenk oder ein Weihnachtsgruß erfreuen die Beschenkten zusätzlich.

Die Päckchen können bis Freitag, 15. Dezember, montags bis freitags zwischen 8 und 11.30 Uhr, außerdem montags und freitags zwischen 14 und 16 Uhr bei der Tafel an der Mülhauser Straße 111 in Kempen abgegeben werden. Ausgeben werden die Päckchen in Kempen, Wachtendonk und Tönisvorst am Samstag, 16. Dezember, in Tönisberg am Montag, 18. Dezember.

Seit 2001 versorgt die Kempener Tafel Bedürftige mit Nahrungsmitteln und Kleidung. Dafür sammeln die Helfer regelmäßig Nahrungsmittel bei Supermärkten. Dies sind Obst und Gemüse, das nicht mehr in den Handel gebracht werden kann. Genauso erhält die Tafel haltbare Lebensmittel jeder Art. Damit hilft der Verein nicht nur denjenigen, die zu wenig Geld zum Leben haben, sondern vermeidet auch, dass Lebensmittel, die eigentlich noch gut sind, im Müll landen.

Anmelden können sich die Nutzer der Tafel unter Vorlage eines Sozialhilfebescheids, der Hartz IV-Bewilligung oder auch mit einem Nachweis über geringe Rente. Gerade der Kreis der Rentner, die zur Tafel kommen, wird immer größer, berichtet Wrede. Dies schreibt er dem zunehmenden Anteil von Rentnern zu, die während ihres Berufslebens nur geringe Löhne bezogen haben und nun Renten erhalten, die zum Leben nicht reichen. Die Zahl der Asylbewerber wird dagegen in Kempen bei der Tafel geringer, erzählt er weiter. Zum einen sind einige Flüchtlinge inzwischen in andere Städte umgezogen, zum anderen leben viele in festen Wohnungen und beziehen Arbeitslosengeld. Rechnet man alle Familienmitglieder hinzu, erreicht die Tafel wohl 650 bis 700 Menschen, schätzt Wrede.

Eine relativ neue Aktion ist die Kindergeburtstagsbox für Kinder bis einschließlich 14 Jahren. Sie erhalten ein rund drei Kilogramm schweres Paket zum Geburtstag. Der Inhalt besteht aus Süßigkeiten, Getränken sowie Zutaten für ein kleines Abendessen oder Dekomaterial. Der Inhalt ändert sich nach Alter des Kindes. Die Kinder sollen auch einmal eine kleine Party an ihrem Festtag veranstalten können. Spender können eine Patenschaft eingehen und ein Paket im Wert von 30 Euro übernehmen.

Rund vierzig Helfer hat die Tafel derzeit. Sie holen die Lebensmittel ab, sortieren sie oder übernehmen die Ausgabe. Andere sind in der Kleiderkammer tätig. Wie viel Zeit jemand investieren will, bestimmt er selbst. Das kann täglich sein, einmal in der Woche oder auch nur zweimal im Monat. Allerdings müssen durchschnittlich zehn bis elf Helfer jeden Tag da sein so Wrede, sonst sind nicht alle Aufgaben zu bewältigen. Wrede freut sich stets über Schülerpraktikanten. Denn für sie sei dies eine neue Erfahrung, aus der sie viel mitnehmen, wie er immer wieder hört. Gerne hätte er mehr Schüler unter seinen Helfern, aber da die Tafel meist morgens Ausgabe hat, ist dies kaum möglich.

Neuerdings hat die Tafel auf der Mülhauser Straße ein festes Mietverhältnis. Daher lohnte es sich, dringend notwendige Investitionen vorzunehmen. Das Kühlhaus musste erneuert werden. Außerdem wurden für die Lebensmittel Edelstahltische angeschafft. Die ersten hat Wrede noch günstig aus einer Restaurantauflösung erstanden, weitere konnten durch eine Spende angeschafft werden.

Die Kempener Tafel ist nicht nur auf Sach-, sondern auch auf Geldspenden angewiesen. Man kann auch Fördermitglied werden. Der Jahresbeitrag beträgt 30 Euro. Nähere Informationen zur Tafel gibt es im Internet unter: www.kempener-tafel.de

(sr)
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