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Grevenbroich Heimatforscher: Alte Hallen zu Flüchtlingsunterkünften umbauen

Grevenbroich · In einem Brief an den Bürgermeister hat Peter Zenker eine Alternative für Flüchtlingsunterkünfte vorgeschlagen. Der Autor vieler Heimatgeschichten, der sich intensiv mit dem Abbau der Braunkohle und der Stromerzeugung in Grevenbroich auseinandersetzt, regt an, dass sich die Stadt mit RWE in Verbindung setzen soll.

Heimatforscher Peter Zenker schlägt vor, die leerstehende Kohleaufbereitung in Neurath in eine Flüchtlingsunterkunft umzuwandeln.

Heimatforscher Peter Zenker schlägt vor, die leerstehende Kohleaufbereitung in Neurath in eine Flüchtlingsunterkunft umzuwandeln.

Foto: P. Zenker

Zenker hatte in diesem Jahr einen Beitrag über große Hallen des Konzerns geschrieben, die seit langem leerstehen. "Vom ehemaligen Neurather Bergbau existieren an der Gürather Straße noch zwei riesige Gebäude, die für die Unterbringung von Flüchtlingen geradezu prädestiniert sind", schreibt Zenker.

Zum einen meint er die 105 Meter lange und 55 Meter breite ehemalige Hauptwerkstatt. Zum anderen richtet er den Blick auf die frühere Kohleaufbereitung - die immerhin 84 Meter lang und 23 Meter breit sei. "In dem letzteren Gebäude, das 20 Meter hoch ist, ließe sich noch eine Zwischendecke einziehen, so dass dort eine doppelte Nutzfläche erzielt werden könnte." Er verweist Bürgermeister Klaus Krützen auf seinen Beitrag "Zeitzeugen des Braunkohlenbergbaus Neurath", in dem weitere Details zu erfahren seien. "In der Hauptwerkstatt stehen alle erforderlichen Einrichtungen zur Verfügung. Denn die Beschäftigten dort hatten Umkleidekabinen, Duschen, WCs, Büro und alle notwendigen Sozialeinrichtungen", so Zenker. Im Rahmen seiner Forschungsarbeit habe er selbst die Gebäude besichtigt: "RWE Power sucht, wie mir die zuständige Immobilienverwaltung in Dortmund mitteilte, für diese Gebäude dringend nach einer Nachnutzung." Zenker, der vor seinem Ruhestand Präsident des Oberbergamtes für das Land Brandenburg und Berlin war und heute in Siegburg lebt, hat seine Jugend in Neurath gebracht. Einige Zeit lebte seine Familie in den ehemaligen Zwangsarbeiterbaracken auf der Soodkippe. "Zustände, wie sie die Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg dort vorfanden, sollen nicht wieder passieren", schreibt er an Bürgermeister Klaus Krützen: "Damals gab es für 30 Familien zwei Plumpsklos auf dem freien Feld und eine Wasserstelle auf einer Brachfläche."

(wilp)
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