Abgeschobene Schülerin Duisburgs Oberbürgermeister will sich für Bivsi einsetzen

Duisburg · Im Fall der abgeschobenen Bivsi gibt es neue Hoffnung für die 14-Jährige. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link will sich dafür einsetzen, dass die Schülerin in der Stadt ihren Schulabschluss machen kann.

 Der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link im Interview (Archivbild).

Der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link im Interview (Archivbild).

Foto: dpa, rwe htf

Das hat der Oberbürgermeister dem WDR in einem Interview gesagt. Demnach werde auf verschiedenen Ebenen geprüft, ob Bivsi zurück nach Deutschland geholt werden kann. "Dieser Fall führt uns vor Augen, wie brutal manchmal das Ausländerrecht in Deutschland ist. Das fällt jedem, der drauf guckt, schwer und geht auch nah. So auch meinen Mitarbeitern und auch mir", sagte er dem Westdeutschen Rundfunk.

Link habe deshalb angeordnet, dass es keine weiteren Abschiebungen mehr aus Schulen geben wird. Außerdem habe es ihn gefreut, dass es offenbar Möglichkeiten gibt, dass Bivsi die 9. Klasse abschließen kann. "Dafür habe ich mich in den letzten Tagen stark gemacht", so Link.

Die Stadt prüfe diese Möglichkeiten jetzt. Voraussetzung sei allerdings ein entsprechender Antrag an die Stadt Duisburg. Link sichert in dem Interview zu, dass er sich an den Stellen, wo er handeln und entscheiden könne, positiv und "mit aller Kraft als Oberbürgermeister" für die Jugendliche einsetzen werde.

Vergangene Woche wurde die 14-jährige Bivsi aus dem Unterricht geholt und nach Nepal abgeschoben. Die Schülerin des Steinbart-Gymnasiums ist in Deutschland geboren. Die Abschiebung kam auch für den Schulleiter überraschend. Die Eltern hatten vor knapp 20 Jahren bei der Einreise nach Deutschland falsche Angaben zu ihrer Identität gemacht. Der Vater von Bivsi teilte der Duisburger Ausländerbehörde im Jahr 2012 mit, dass er anders heiße, als er bei seiner Einreise 1998 angegeben hatte. Er habe aus Angst vor Verfolgung in Nepal eine falsche Identität genannt.

(see)
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