Voerde Neue Flüchtlingsunterkunft bereits voll
Voerde · Türkischer Kulturverein baute Wohnhaus für 42 Menschen am Schmalen Weg in Friedrichsfeld. Die Stadt Voerde hat für die nächsten 30 Jahre das Belegungsrecht für das Gebäude und bringt dort Asylbewerber unter.
Geplant war das Gebäude, das innerhalb eines Jahres am Schmalen Weg errichtet wurde, als eine Alternative zum Standort Barbarastraße. Als die Stadt eine Vereinbarung mit dem Türkischen Kulturverein (TKV) in Friedrichsfeld traf, ging die Verwaltung davon aus, dass ab diesem Sommer die 108 Plätze in den drei Wohnhäusern an der Barbarstraße nicht mehr zur Verfügung stehen würden, da der Mietvertrag zum 31. August auslief. Die in den vergangenen Monaten stetig gestiegene Anzahl von zugewiesenen Flüchtlingen machte einen Strich durch die Planungen der Stadt.
Und so waren die 42 Plätze, die auf drei Etagen entstanden sind, schon kurze Zeit nach Fertigstellung des Gebäude belegt. Es ist eine Unterkunft, die dringend benötigt wird. Aus dem Schneider ist die Stadt damit allerdings noch nicht. Auch wenn der Mietvertrag für die Häuser an der Barbarstraße verlängert werden konnte, fehlen der Kommune auch weiterhin noch einige Plätze.
Gestern erläuterten vor Ort Bürgermeister Dirk Haarmann und Hasan Gördü vom Türkischen Kulturverein Friedrichsfeld, was am Schmalen Weg entstanden ist. 42 Menschen, Familien mit Kindern haben hier eine Bleibe gefunden. Sie kommen aus Albanien, Serbien, China, Bangladesch, Pakistan, Algerien und Nigeria. Die Mitglieder des Vereins sind für sie ein Ansprechpartner, jemand, der sich um sie kümmert. So sind die Bewohner zu Veranstaltungen des Kulturvereins eingeladen worden, es finden in den in der Nähe liegenden Räumen der Gemeinde Sprachkurse statt. "Vor zwei, drei Wochen gab es das Angebot nur einmal in der Woche, jetzt zweimal pro Woche mit rund 30 Teilnehmern", berichtete Gördü. Auch einige Bewohner des Haues am Schmalen Weg nehmen daran teil.
Der Bau eines Wohngebäudes mit neun Wohnungen und einer Wohnfläche von 570 Quadratmetern sei nicht einfach für den Verein gewesen. Das gehöre ja nicht zu den alltäglichen Vereinsarbeit, fügt er hinzu. Doch sei man gut etabliert, die Gemeinde existiere seit 30 Jahren und deshalb habe man diese gesellschaftliche Pflicht übernommen.
Das Gebäude sei ein gutes Beispiel dafür, wie Integration funktioniere, so Bürgermeister Haarmann. Lange habe man keinen Käufer für das Grundstück gefunden, der Verein habe sich schließlich zum Kauf entschieden. Vertraglich sei es vereinbart, dass in den Wohnungen in den nächsten 30 Jahren Asylbewerber untergebracht werden können. "Wir haben das Belegungsrecht und kümmern uns um die Haustechnik", sagte Dirk Haarmann.