Belgische Atomreaktoren EU-Abgeordneter beschwert sich wegen Doel 1 und 2

Brüssel · Der belgische Europaabgeordnete Pascal Arimont hat sich nach einem Medienbericht bei der EU-Kommission wegen des umstrittenen Weiterbetriebs der Atomreaktoren Doel 1 und 2 bei Antwerpen beschwert.

 Probleme mit Haarrissen und defekten Schaltern: Reaktor Doel 3.

Probleme mit Haarrissen und defekten Schaltern: Reaktor Doel 3.

Foto: dpa, jw jak vfd

Der christsoziale Politiker aus dem deutschsprachigen Osten Belgiens frage, ob die Vereinbarung zwischen dem Staat und dem Betreiber Electrabel zu den verlängerten Laufzeiten mit EU-Wettbewerbsrecht vereinbar sei. Das berichtete die Nachrichtenagentur Belga am Donnerstag.

Die europäischen Wettbewerbsregeln schreiben vor, dass staatliche Beihilfen für Unternehmen bei der EU-Kommission angemeldet werden müssen und nicht den freien Wettbewerb verfälschen dürfen.

Vor allem im Nachbarland Deutschland wird heftig kritisiert, dass die Reaktoren Doel 1 und 2 bis 2025 weiterlaufen sollen und nicht - wie ursprünglich geplant - stillgelegt werden. In Belgien wenden sich die Grünen gegen den Weiterbetrieb.

Belgiens Atomanlagen gelten als veraltet, es kommt immer wieder zu Zwischenfällen. Am 25. Dezember nahm Electrabel die umstrittene Anlage Doel 3 nur vier Tage nach dem Wiederhochfahren wieder vom Netz, da an einer Heißwasserleitung im konventionellen Teil des Kraftwerks ein Leck klaffte. Zuvor war es am etwa 70 Kilometer von Aachen entfernten Standort Tihange zu einem Brand an einer elektrischen Schalttafel gekommen.

Reaktorblock 1 schaltete sich automatisch ab. Er wurde inzwischen wieder hochgefahren. Die nordrhein-westfälische Landesregierung fordert seit Jahren die Stilllegung der grenznahen Anlage Tihange.

(lnw)
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