Korruptionsaffäre Zwölf Jahre Haft für Samsung-Erben gefordert

Seoul · Die südkoreanische Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal um die frühere Präsidentin Park Geun Hye eine zwölfjährige Haftstrafe für den Samsung-Erben Lee Jae Yong verlangt.

 Samsung-Vizepräsident Lee Jae Yong auf dem Weg zum Gericht in Seoul.

Samsung-Vizepräsident Lee Jae Yong auf dem Weg zum Gericht in Seoul.

Foto: rtr, AY/STE

Der Vizepräsident des Smartphone-Herstellers solle für zwölf Jahre ins Gefängnis, sollte er wegen Bestechung und anderer Vergehen verurteilt werden, erklärten die Strafverfolger am Montag vor einem Gericht in Seoul.

Mit dem Plädoyer der Anklagevertreter geht der viermonatige Anhörungsprozess im Gerichtsverfahren gegen Lee zu Ende. Der 49-jährige Milliardär war im Februar angeklagt worden. Unter anderem wird ihm vorgeworfen, im Gegenzug für Hilfen der Regierung bei einer Firmenfusion einer engen Freundin der früheren Staatspräsidentin Park Geun Hye Bestechungsgelder in Höhe von 43 Milliarden Won (rund 33 Millionen Euro) angeboten zu haben.

Park hat im Zuge des Skandals um ihre Vertraute Choi Soon Sil ihr Amt verloren und wird in einem separaten Prozess strafrechtlich verfolgt.

Das zuständige Gericht dürfte noch im August eine Entscheidung fällen. Hintergrund des Falls ist das Ringen um die Erbfolge in der Samsung-Gruppe. Diese wird von Lee geführt, seit sein Vater Lee Kun Hee 2014 durch einen Herzinfarkt außer Gefecht gesetzt wurde. Um die Macht der Familie in Zukunft zu festigen, hat der Enkel des Firmengründers einen Umbau in die Wege geleitet. Wichtiger Bestandteil war dabei die Firmenfusion innerhalb der Gruppe, die nun auf ihn zurückfällt.

Lee hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen und sich öffentlich vom mittlerweile aufgelösten strategischen Büro distanziert, das die Fusion beaufsichtigt hatte.

(beaw/ap/rtr)
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