Düsseldorf Wo bekomme ich Bitcoins her?

Düsseldorf · Wer in Bitcoin investieren will, muss vor allem eins: viel lesen. Die erste Frage, die sich einem stellt: Wo bekommt man Bitcoins überhaupt her? Es gibt zahlreiche Handelsplattformen im Internet, auf denen man sie kaufen kann. Diese Plattformen zumindest kurz zu studieren, ist ratsam, denn nicht alle sind erfolgreich. So manche ist bereits pleitegegangen.

Düsseldorf: Wo bekomme ich Bitcoins her?
Foto: dpa, Jens Kalaene

Die größte und weltweit führende Plattform ist Coinbase. Bitcoins können dort direkt ge- und verkauft werden. Dafür muss einem Nutzerkonto zunächst der Betrag hinzugefügt werden, mit dem man später auf der Plattform Bitcoins kaufen möchte. Der Betrag wird auf ein Konto in Estland eingezahlt - dort hat Coinbase seinen Europa-Sitz. Spätestens nach einem Tag ist das Geld dem Nutzerkonto gutgeschrieben, und es kann zum Kauf von Bitcoins genutzt werden. Andere Handelsplattformen verfahren ähnlich.

Beim Bitcoin-Kauf wird die Blockchain-Technologie eingesetzt. Alle Bitcoin-Transaktionen werden in einer digitalen Kette ("chain") in Form von Blöcken aneinandergereiht. Jeder neue Block ist verbunden mit dem vorhergehenden und enthält zur Prüfung die Gesamtsumme der Kette. Dieses Protokoll wird nicht wie bei herkömmlichen Banken zentral gespeichert, sondern über viele Computer verteilt. Ein Netzwerk digitaler Buchhalter, sogenannte Miner, beglaubigt jeden Block. Einmal verifiziert, sind der Block und die darin enthaltene Information für alle Teilnehmer sichtbar gespeichert, eine Veränderung ist dann nicht mehr möglich. Deshalb gilt die Blockchain als sehr sicheres Buchhaltungssystem für Informationen - Flüsterpost, nur ohne den Verlust des Gesagten.

Die Miner haben innerhalb der Blockchain eine weitere wichtige Funktion. Durch sie werden neue Bitcoins generiert. Das geschieht, wenn es einem Miner gelungen ist, mehrere Transaktionen zu einem Block zusammenzufassen. Er erhält dann Bitcoins als Belohnung. Die Erstellung der Blocks wird den Minern aber durch ein aufwendiges, vom US-Geheimdienst NSA entwickeltes mathematisches Verfahren enorm erschwert. So soll verhindert werden, dass nicht jeder "mal eben" Bitcoins generiert und damit den Kurs beeinflusst. Die maximale Bitcoin-Geldmenge ist auf 21 Millionen limitiert. Mehr kann es nicht geben, das wollte der Erfinder so. Im Februar dieses Jahres waren rund 16,7 Millionen Bitcoins im Umlauf.

Besitzer von Bitcoins können ihr Kryptogeld auf der jeweiligen Handelsplattform in einem "Wallet" aufbewahren, einem digitalen Portemonnaie. Zu diesem gehören zwei Schlüssel: ein öffentlicher, der jedem Teilnehmer der Blockchain bekannt ist, und ein privater. Über den öffentlichen Schlüssel können andere Personen auf das entsprechende Wallet Bitcoins einzahlen. Der private Schlüssel ermöglicht es, Bitcoins an andere Leute zu versenden. Erst die Kombination aus beiden Schlüsseln macht eine Transaktion möglich.

Die Wallets der großen Handelsplattformen gelten als sehr sicher. Wer trotzdem Bedenken hat und seine Schlüssel nicht ausschließlich online speichern will, kann auch ein "Paper Wallet" nutzen. Es ist die sicherste Art der Schlüsselaufbewahrung. Ein Paper Wallet ist ein Dokument, das Kopien der öffentlichen und privaten Schlüssel des Wallets enthält. Die Schlüssel werden also nicht mehr online gespeichert, wodurch sie nicht Opfer einer Hacker-attacke oder eines Hardwarefehlers werden können. Kleiner Nachteil: Wer sein Dokument verliert, verliert auch den Zugang zu seinen Bitcoins.

(jaco)
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