Zusammenschluss von Tuifly mit Airberlin TUI-Aufsichtsrat billigt Plan zu gemeinsamem Ferienflieger

Hannover · Der Aufsichtsrat des Reisekonzerns TUI gab am Mittwoch grünes Licht für den Plan, die Tochter Tuifly in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Airberlin-Großaktionär Etihad einzubringen.

 Tuifly und Airberlin planen einen neuen Ferienflieger.

Tuifly und Airberlin planen einen neuen Ferienflieger.

Foto: dpa, jst pzi jst jol

Etihad will demnach den touristischen Flugbetrieb von Airberlin übernehmen und in die neue Airline einbringen. Auch die österreichische Airberlin-Tochter Niki soll dazukommen.

TUI, Etihad und Airberlin hatten Anfang Oktober Pläne für die Gründung eines neuen Ferienfliegers aus Tuifly und Teilen von Airberlin bekanntgegeben. Die Airline soll nach TUI-Angaben vom Mittwoch ihren Sitz in Wien haben und mit insgesamt 60 Flugzeugen von Flughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz "ein umfassendes Streckennetz" bedienen.

An dem Gemeinschaftsunternehmen soll TUI demnach 24,8 Prozent der Anteile halten, Etihad 25 Prozent. Die übrigen 50,2 Prozent gingen an die Niki Privatstiftung, hieß es in der Mitteilung von TUI weiter. Der Abschluss aller Verhandlungen werde "für die nächsten Wochen erwartet". Dann würden weitere Details vorgestellt.

Der Konzern betonte, die gegenüber den Tuifly-Angestellten gemachten Zusagen "haben weiterhin Gültigkeit". Dies betreffe auch die Sicherung des Standorts Hannover.

Nach Bekanntgabe der Pläne im Oktober hatte es massenhafte Krankmeldungen des fliegendes Personals bei Tuifly gegeben. Dies führte zu umfangreichen Ausfällen und Verspätungen; an einem Tag musste die Airline sogar fast alle Flüge streichen. Hintergrund vieler Krankmeldungen waren offenbar Sorgen der Mitarbeiter um ihre Zukunft wegen des geplanten Zusammenschlusses.

Hintergrund der Neuordnung ist die Dauerkrise von Airberlin, für die Tuifly seit mehreren Jahren Flüge übernimmt. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft schreibt - mit Ausnahme eines kleinen Gewinns im Jahr 2012 - seit 2008 nur rote Zahlen. Nun soll ein großer Umbau die Lösung bringen: Airberlin will seine Flotte auf 75 Maschinen halbieren und 1200 Stellen streichen.

(mre/AFP)
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