Stärkerer Rückgang erwartet ZEW-Konjunkturerwartungen sinken erneut

Mannheim (RPO). Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im März erneut eingetrübt. Der entsprechende Index sank von 45,1 Punkten im Vormonat auf 44,5 Punkte.

Die positiven Zahlen zur Industrieproduktion und zu den Auftragseingängen im Januar dürften die Finanzmarktexperten in ihrer Einschätzung einer wirtschaftlichen Erholung bestärkt haben, erklärte das ZEW.

Impulse für das Wirtschaftswachstum sehen die Finanzmarktexperten vor allem in den exportorientierten Branchen Maschinenbau, Chemie und Stahl. "Die deutsche Konjunktur ist aus der Intensivstation in die Reha gewechselt, aber von einer kräftigen Gesundung kann noch keine Rede sein", erklärte ZEW-Präsident Wolfgang Franz.

Von Reuters befragte Experten hatten einen Wert von 43,7 Zählern (statt 44,5) erwartet. Heinrich Bayer von der Postbank äußerte sich dennoch pessimistisch: "Für Deutschland ist die große Überraschung ausgeblieben. Wir haben eine gewisse Skepsis, was die Fortsetzung der Erholung in der zweiten Jahreshälfte angeht. Allerdings waren die Auftragsdaten zuletzt gut. Auffällig ist, dass in den anderen Ländern und in der Euro-Zone die Erwartungen deutlicher heruntergingen." Auch die Reaktion vom Finanz-Experten Jörg Zeuner von der VP-Bank war verhalten: "Der schwache Euro könnte die Exporte, trotz der schwachen Zahlen im Januar, im ersten Quartal zwar wieder unterstützen. Der weitere Anstieg der Arbeitslosigkeit wird den privaten Konsum jedoch weiter belasten."

Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland fällt im März besser aus als im Vormonat. Der entsprechende Indikator stieg um 2,9 Punkte auf minus 51,9 Punkte. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sanken im März um 2,3 Punkte auf 37,9 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich um 0,8 auf minus 61,3 Punkte.

Der ZEW-Konjunkturindikator gilt als ein wichtiger Stimmungsindikator der deutschen Wirtschaft. Befragt werden monatlich rund 300 Analysten und institutionelle Anleger. An der März-Umfrage beteiligten sich 289 Analysten.

(DDP/csr)
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