Soziale Medien am Arbeitsplatz Facebook verschärft den Preiskampf

Menlo Park · Facebooks Plan, mit seiner Plattform auch die Kommunikation innerhalb von Unternehmen umzukrempeln, ist reif für den Alltag. Das Finanzierungskonzept steht.

Workplace by Facebook: Finanzierungskonzept steht
Foto: afp

Das weltgrößte Online-Netzwerk gab am Montag den offiziellen Start des Angebots "Workplace by Facebook" bekannt. Die Idee ist, Facebooks bekannte Elemente wie Newsfeed, Gruppen, Chats oder Live-Video für den Unternehmens-Alltag anzupassen.

Die Plattform wurde seit Anfang 2015 getestet, zunächst unter dem Namen "Facebook at Work". Facebook zufolge sind bereits rund 1000 Unternehmen dabei. Facebook-Mitarbeiter kommunizieren miteinander schon lange darüber.

Es geht um einen Markt, der sich gerade wandelt — aber auch hart umkämpft ist. Andere neue Anbieter wie Slack wollen ebenfalls bisherige Strukturen aufbrechen. Zugleich will Microsoft seine starke Position in Unternehmen mit Angeboten wie der Chatdienst Yammer oder Skype bewahren.

Facebook seinerseits will davon profitieren, dass über 1,6 Milliarden Nutzer weltweit das Online-Netzwerk bereits privat besuchen und damit die Funktionen gut kennen. Die Seiten und App-Ansichten von "Workplace by Facebook" sind entsprechend ähnlich aufgebaut, nur das typische Blau wurde durch Grautöne ersetzt.

Zudem zettelt Facebook einen Preiskampf an. Unternehmen mit bis zu 1000 Mitarbeitern zahlen drei Dollar pro Person, mit bis zu 10.000 Beschäftigten zwei Euro und mit mehr als 10.000 Mitarbeiter einen Dollar. Es gibt eine dreimonatige Gratis-Testphase und Firmen zahlen nur für die wirklich aktiven Nutzer. Der Rivale Slack bietet aktuell zwar dauerhaft eine kostenlose Testvariante mit eingeschränktem Funktionsumfang an, will aber in den Bezahlversionen 6,67 und 12,50 Dollar pro Nutzer im Monat.

Facebook betonte, die Plattform für Unternehmen sei komplett abgeschottet von dem privat genutzten Online-Netzwerk. Man müsse auch kein Facebook-Profil anlegen, um sie zu nutzen.

Ebenfalls neu vorgestellt wurde die Möglichkeit, Mitarbeiter verschiedener Unternehmen in Gruppen zusammenzuschließen.

(bur/dpa)
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