NRW Werner Müller soll RAG-Stiftung bis 2022 führen
Essen · Die Politik setzt bei der mächtigen RAG-Stiftung auf Kontinuität. Werner Müller (70), der die Stiftung seit Dezember 2012 führt, soll über 2017 hinaus für weitere fünf Jahre Vorstandschef bleiben.
Die Sprecherin der RAG-Stiftung sagte dazu: "Die Vertragsverlängerung von Vorständen der RAG-Stiftung ist Sache des Kuratoriums. Dazu äußern wir uns nicht."
Die RAG-Stiftung verwaltet ein Milliardenvermögen, aus dem nach der Schließung der letzten deutschen Zeche 2018 die Ewigkeitskosten (Abpumpen der Gruben) finanziert werden. Zugleich fördert sie Bildung und Kultur in den früheren Bergbau-Regionen Ruhrgebiet und Saarland ein. Die Stiftung hält gut 67 Prozent am Chemiekonzern Evonik.
Das Duo Müller/Linssen war 2012 nach harten politischen Auseinandersetzung ins Amt gekommen. Der frühere NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hatte Müller verhindern wollen. Doch Rüttgers ist lange abgetreten, das intern "Mü-Li" genannte Duo macht seine Sache aus Sicht der Politik unaufgeregt und erfolgreich. Neuen Streit will man im Vorfeld des NRW-Landtagswahl im Mai 2017 gerne vermeiden. Müller (parteilos) war einst unter Gerhard Schröder (SPD) Bundeswirtschaftsminister, Linssen (CDU) lange Finanzminister in NRW.
Auch der Chef des Kuratoriums, Jürgen Großmann (64), kann sich wohl auf eine Verlängerung seines Mandates freuen, wie es weiter heißt. Der frühere RWE-Chef war ebenfalls im Dezember 2012 ins Amt gekommen. Er hatte zunächst einen Stolperstart hingelegt und die übrigen Kontrolleure etwa mit chaotischer Sitzungs-Leitung gegen sich aufgebracht. Inzwischen soll er seine Rolle gelernt haben.
Der Vorsitzende des Kuratoriums wird laut Satzung aus dessen Mitte bestimmt. Zu den Mitgliedern des Kuratoriums zählen neben den Ministerpräsidentinnen von NRW und des Saarlandes, dem Bundesfinanz- und Wirtschaftsminister und dem Chef der Gewerkschaft IG BCE auch neun weitere Mitglieder.
