Vorstandsumbau angekündigt VW-Chef Müller soll offenbar abgelöst werden

Wolfsburg · Der VW-Konzern will seine Führungsmannschaft umbauen. Dies könne auch zu personellen Veränderungen im Vorstand führen, teilte der Autohersteller mit. Laut Medienberichten soll Unternehmenschef Matthias Müller von Markenchef Herbert Diess abgelöst werden.

 Konzernchef Matthias Müller (r.), hinter ihm Finanzvorstand Frank Witter (Archiv).

Konzernchef Matthias Müller (r.), hinter ihm Finanzvorstand Frank Witter (Archiv).

Foto: dpa, bvj fgj lof

Volkswagen geht den Konzernumbau an und schließt dabei Veränderungen in der Führungsstruktur nicht aus. "Die Volkswagen Aktiengesellschaft erwägt eine Weiterentwicklung der Führungsstruktur für den Konzern, die auch mit personellen Veränderungen im Vorstand und mit Änderungen bei den Ressortzuständigkeiten im Vorstand verbunden wäre", teilte der Wolfsburger Konzern am Dienstag mit.

Dazu könnte auch eine Veränderung im Amt des Vorstandsvorsitzenden gehören, teilte das Unternehmen weiter mit. Vorstandschef Matthias Müller habe seine "grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, an den Veränderungen mitzuwirken". Das Ergebnis der Überlegungen und der Gespräche stehe aber noch nicht fest. Weitere Angaben machte der Dax-Konzern zunächst nicht.

Nach Informationen des "Handelsblatts" soll Matthias Müller als Konzernvorsitzender abgelöst werden. Wie die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, soll VW-Markenchef Herbert Diess sein Nachfolger werden. Das meldeten auch die Nachrichtenagenturen Reuters und die Deutsche Presse-Agentur.

Demnach trifft sich der Aufsichtsrat des Konzerns am Freitag und berät über die künftige Führungsstruktur des weltgrößten Autobauers. Dabei könne das Gremium auch den Weg für eine Ablösung Müllers ebnen, berichtete Reuters. Reuters berief sich auf zwei Personen, die mit den Beratungen vertraut seien. Die Deutsche Presse-Agentur teilte mit, sie habe ihre Informationen aus Kreisen des Aufsichtsrats und des Unternehmens. Offiziell äußerten sich Vertreter des Unternehmens dazu bisher nicht.

Die Familien Porsche und Piech hatten Müller im September 2015 aufs Schild gehoben, als der damalige Konzernchef Martin Winterkorn im Zuge des Dieselbetrugs zurücktreten musste. Der Vertrag des 64-jährigen Müller läuft eigentlich noch bis 2020.

(wer)
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