Aufwandsentschädigungen für Betriebsrat Ermittlungen wegen Untreueverdachts bei VW

Braunschweig · Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt wegen Untreueverdachts bei Volkswagen. Das teilte die Behörde am Freitag mit. Dabei soll es um Aufwandsentschädigungen für den VW-Betriebsrat gehen.

 Das Logo von Volkswagen vor einem Autohaus in Hannover (Symbolfoto).

Das Logo von Volkswagen vor einem Autohaus in Hannover (Symbolfoto).

Foto: dpa

Zum genauen Kreis der Beschuldigten wollte die Staatsanwaltschaft wegen der laufenden Ermittlungen keine Angaben machen. Nach Informationen der "Braunschweiger Zeitung" soll es eine Anzeige gegeben haben, die den Fall ins Rollen brachte. Es soll unter anderem um mutmaßlich zu hohe Bezüge für Betriebsratschef Bernd Osterloh gehen.

Aus dem Betriebsrat von Volkswagen hieß es, man sei über die Untersuchung der Staatsanwaltschaft informiert — halte das Vorgehen des Konzerns aber für rechtens: "Wir sind fest davon überzeugt, dass die bei Volkswagen geltenden Regelungen dem Betriebsverfassungsgesetz entsprechen und dass auch die Eingruppierung unseres Konzernbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh durch das Unternehmen korrekt erfolgt ist."

Man werde gegenüber den Ermittlern erklären können, dass man sich an die Regeln gehalten habe. Ein VW-Sprecher äußerte sich ähnlich gegenüber dem Fachmagazin "Juve".

Osterloh gehört als Chef der Mitarbeitervertretung zu den mächtigsten Akteuren in Europas größtem Autokonzern. Er sitzt auch im Präsidium des Aufsichtsrats und kann bei größeren Veränderungen sein Veto einlegen. Der Gewerkschafter betont aber stets, seine Rolle nicht in der eines "Co-Managers" zu sehen.

Ihm wurde bereits auch der Posten des Konzern-Personalvorstands angeboten — dies hatte Osterloh aber nach dem Bekanntwerden der Diesel-Krise abgelehnt. Der Betriebsrat erklärte, er werde "vergleichbar zu Bereichsleitern vergütet".

(hebu/wer/isw/dpa)
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