Mitarbeiter sollen Opfer bringen Uniper treibt Abbau von 500 Stellen voran

Düsseldorf · Der Energiekonzern Uniper will nicht nur 500 Stellen, sondern auch Gehälter, Zulagen und Stromdeputate kürzen. Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften wurden vertagt.

 Klaus Schäfer, der Vorstandsvorsitzende von Uniper.

Klaus Schäfer, der Vorstandsvorsitzende von Uniper.

Foto: dpa, ve abl

Die Mitarbeiter von Uniper müssen sich auf harte Einschnitte einstellen. Im Rahmen seines Sparprogramms "Voyager" will Uniper 500 seiner 13.000 Stellen einsparen, wie unsere Zeitung aus Gewerkschaftskreisen erfuhr. Im November hatte Uniper-Chef Klaus Schäfer bereits angekündigt, dass er jede vierte Führungsposition in der Verwaltung streichen will und vor allem Deutschland betroffen sein soll. Uniper hat in seiner Zentrale in Düsseldorf 1600 Mitarbeiter. Ein Uniper-Sprecher wollte sich zu den Stellenstreichungen nicht äußern.

Auch den verbleibenden Mitarbeitern will der Versorger ans Portemonnaie. Uniper verlangt (wie zuvor Konkurrent RWE), dass die Mitarbeiter auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Stromdepute (kostenlose Stromlieferungen) sowie Nacht- und Feiertagszuschläge verzichten. Am Freitag waren die Verantwortlichen mit Verdi und IG BCE zusammengekommen. Die Verhandlung wurden vertagt. Bei RWE wendeten die Gewerkschaften die massiven Einbußen, die sich auf 25 Prozent summieren sollten, letztlich ab.

Zudem sollen bei Uniper nun alle Tarifangestellten laut "Westdeutscher Allgemeinen Zeitung" eine Tarifgruppe heruntergestuft werden, sofern sie nicht schon auf der untersten Stufe eingruppiert sind. Im gleichen Maße sollen außertarifliche Mitarbeiter verzichten.

Eon hat in Uniper sein Geschäft mit Kohle- und Gaskraftwerken abgespalten, das unter den niedrigen Strompreisen leidet. Uniper hat wegen Abschreibungen 2016 einen Verlust von 3,2 Milliarden Euro gemacht und Verluste für 2017 nicht ausgeschlossen.

Die angedrohten Lohnkürzungen wollte Uniper nicht kommentieren. Der Sprecher sagte, das Sparprogramm enthalte viele Maßnahmen. "Wir halten Maßnahmen zur Reduzierung von Personalkosten für unverzichtbar, um unser Unternehmen wettbewerbsfähig aufzustellen." Man sei mit den Gewerkschaften in Gesprächen. Zudem wolle man auch im Bereich der Sachkosten (Einkauf, IT) sparen.

(anh )
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