Thyssen-Krupp Betriebsrat glaubt an zusätzliche Stellen im Konzern

Duisburg · Der Chef des ThyssenKrupp-Konzernbetriebsrates, Wilhelm Segerath, hält den Aufbau von zusätzlichen Stellen bei ThyssenKrupp für wahrscheinlich.

 Die Stahlsparte von Thyssen beschäftigt unter anderem in Duisburg über 12.000 Mitarbeiter.

Die Stahlsparte von Thyssen beschäftigt unter anderem in Duisburg über 12.000 Mitarbeiter.

Foto: dpa, Federico Gambarini

"Wachstum sehe ich vor allem beim Antrieb der Elektro-Mobilitiät. Ich gehe davon aus, dass da auch neue Stellen im Konzern entstehen werden", sagte Segerath am Sonntag unserer Redaktion. Trotzdem werde der Konzern noch lange an den Folgen des missratenen Stahlwerk-Neubaus in Brasilien zu leiden haben.

"Bis wir die schweren Management-Fehler in Brasilien korrigiert haben, wird es noch sechs bis sieben Jahre dauern", so Segerath. Das Stahlwerk war die größte Einzelinvestition in der Konzerngeschichte. Wegen diverser Fehlplanungen wurde das Werk für das Unternehmen zu einem Milliardengrab.

Einem Bericht der "Börsen-Zeitung" zufolge wird ThyssenKrupp im laufenden Geschäftsjahr die Kosten um mindestens eine Milliarde Euro senken. Angekündigt waren bislang nur 850 Millionen Euro. Das Sparprogramm "Impact", das eigentlich nur noch bis Ende des Monats laufen sollte, werde verlängert, so die "Börsen-Zeitung" nach einem Gespräch mit Finanzvorstand Guido Kerkhoff. Mit dem Sparprogramm hatte Konzernchef Heinrich Hiesinger unter anderem auf das Brasilien-Desaster reagiert.

Mit einem Stellenabbau sei deshalb aber auch in der Stahlsparte nicht zu rechnen, so Segerath. Die Stahlsparte von Thyssen beschäftigt unter anderem in Duisburg über 12.000 Mitarbeiter. "Wir haben das bislang ohne Stellenabbau beim Stahl hinbekommen und werden auch weiterhin ohne auskommen", sagte Segerath. Den Abbau von 1500 Jobs im Stahl habe man allerdings nur mit der Verkürzung der Arbeitszeit auf 31 Stunden pro Woche und entsprechender Lohneinbußen verhindern können. Die Arbeitszeitverkürzung läuft noch bis 2018.

Mittelfristig will der Konzern mit den Standbeinen Stahl, Automotive und Aufzugtechnik ein operatives Ergebnis von zwei Milliarden Euro erreichen. Am Ende des laufenden Geschäftsjahres sollen es bereits 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro sein.

(tor)
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