Pünktlichkeitstest Abends gibt es die meisten Verspätungen bei der Bahn
Berlin · Die Deutsche Bahn ist (meistens) pünktlich. Das hat jetzt ein Test des Verkehrsunternehmens ergeben. An zwei Testtagen wurde dabei die Pünktlichkeit der Fernzüge gemessen. Das Ergebnis: 85,8 Prozent der Züge waren pünktlich.
Damit hat die Bahn die Abfahrtspünktlichkeit ihrer Fernzüge an den zwei Testtagen zwar erhöht, das Ziel von 100 Prozent aber nicht erreicht. Letztlich seien am Dienstag 85,8 Prozent aller ICE und Intercitys an zehn großen Bahnhöfen pünktlich gestartet, am Tag danach habe die Quote bei 85,0 Prozent gelegen, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag. Vorgabe war, dass die Züge das Gleis 59 Sekunden nach der geplanten Abfahrt verlassen mussten. Die "Welt" (Freitag) hatte zuerst über die Ergebnisse der Aktion "100-Prozent-Tage" berichtet.
In den Abendstunden gibt es die meisten Verspätungen
Die erreichten Quoten stellten eine deutliche Verbesserung gegenüber dem 2015 bei der Abfahrtspünktlichkeit erzielten Wert von 61,5 Prozent dar, sagte der Sprecher. Überraschend sei allerdings, dass die Züge die Bahnhöfe bis zu den Abendstunden überwiegend pünktlich verlassen hätten.
Am Dienstag etwa seien unter anderem in Hamburg-Altona, Berlin-Ostbahnhof und Dortmund 100 Prozent aller Züge fahrplanmäßig gestartet - bis 19 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt hätten die Teams einen deutlichen Anstieg der Verspätungen gemeldet. Dafür will die Bahn jetzt Erklärungen suchen.
100-Prozent-Quote in Karlsruhe
Die 100-Prozent-Quote konnte den Abgaben nach nur Karlsruhe halten, das aber auch nur am Mittwoch. Die Testtage sind Teil des Projekts "PlanStart", mit dem die Bahn ihre Pünktlichkeit im Fernverkehr verbessern will. An zehn Startbahnhöfen in Deutschland prüfen sogenannte Knotenmanager Schwachstellen bei der Abfahrt.