Produktionsschwierigkeiten Tesla macht Rekordverlust von 620 Millionen Dollar

New York · Tesla-Chef Elon Musk hat den Aktienkurs seiner Firma mit großen Versprechen explodieren lassen. Doch unerwartet hohe Verluste und nach unten korrigierte Produktionsziele beim Hoffnungsträger Model 3 sorgen für Skepsis, ob seine ehrgeizigen Pläne gelingen.

 Der Elektroautobauer Tesla ist stärker als erwartet in die roten Zahlen gerutscht.

Der Elektroautobauer Tesla ist stärker als erwartet in die roten Zahlen gerutscht.

Foto: rtr, LN/ems/HK

Bei den Anlegern ist der Elektroautobauer in Ungnade gefallen. Der Kurs des kalifornischen Unternehmens sackte am Mittwoch im nachbörslichen Handel um fast fünf Prozent ab, nachdem Tesla einen Rekordverlust für das dritte Quartal vermeldet hatte. Von Juli bis September betrug das Minus 620 Millionen Dollar (533 Millionen Euro) und damit so viel wie noch nie in einem Vierteljahr.

Tesla dürfte damit das achte Verlustjahr in Folge seit seinem Börsengang im Juni 2010 erleben. Der Kurs der Aktie war dennoch seit Januar um mehr als 50 Prozent gestiegen - die Anleger setzen auf das Model 3, mit dem Tesla-Chef Elon Musk den Massenmarkt erobern will. Doch seit ein paar Wochen herrscht Ernüchterung: Musk musste mitteilen, dass zwischen Juli und September nur 260 Model 3 zusammengeschraubt wurden - geplant waren 1500.

Werksbau in China geplant

Das Ziel, bereits im kommenden Jahr 500.000 Autos zu bauen, rückt damit in die Ferne. 2016 liefen bei Tesla knapp 80.000 Autos vom Band. Musk verschob am Mittwoch die Frist für die Produktion des Model 3: Statt im dritten Quartal 2017 soll das Unternehmen nun erst im ersten Quartal 2018 rund 5000 dieser Autos pro Woche produzieren. "Es gibt zur Zeit eine Menge Unsicherheiten", sagte Musk während einer Telefonkonferenz. Er sprach von einer "Produktionshölle".

Eine gute Nachricht konnte Musk immerhin ankündigen: Er bestätigte eine Einigung mit den chinesischen Behörden für den Bau eines Werks in Shanghai. Es solle in etwa drei Jahren mit der Produktion beginnen. In der Fabrik soll demnach in erster Linie das Tesla-Modell 3 für den chinesischen Markt und möglicherweise für weitere Länder in der Region gefertigt werden. Die Produktion des Wagens vor Ort sei "die einzige Möglichkeit, dieses Auto in China erschwinglich zu machen", sagte Musk.

(ate/afp/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort