"Strategie 2.0" Telekom will mit neuen Geschäftsfeldern wieder wachsen

Bonn (RPO). Im Kampf gegen schrumpfende Umsätze im traditionellen Telefongeschäft setzt die Deutsche Telekom auf den Ausbau neuer Geschäftsfelder. In den nächsten Jahren werde der Konzern vor allem in den Bereichen mobiles Internet, Breitband-Versorgung und IT-Dienstleistungen wachsen, sagte Vorstandschef Rene Obermann am Mittwoch.

 Telekom-Chef Rene Obermann: Schrumpfende Umsätze im Kerngeschäft durch neue Geschäftsfelder überkompensieren.

Telekom-Chef Rene Obermann: Schrumpfende Umsätze im Kerngeschäft durch neue Geschäftsfelder überkompensieren.

Foto: AP, AP

"Mit ihnen wollen wir den Umsatz im Kerngeschäft, der in den nächsten Jahren noch stärker unter Druck geraten wird, wettmachen beziehungsweise überkompensieren", sagte der Manager.

In den nächsten fünf Jahren will der Bonner Konzern den Umsatz in diesen Wachstumsbereichen auf knapp 30 Milliarden verdoppeln. Ab 2015 werde der Konzernumsatz dann in etwa so schnell wachsen wie das Bruttoinlandsprodukt, erklärte das Unternehmen bei der Vorstellung seiner neuen "Strategie 2.0", die der Vorstand in den Vergangenen Monaten entworfen hatte.

Auf dem größten Markt Deutschland wird der Umsatz des Gesamtkonzerns der Planung zufolge in den nächsten Jahren stagnieren, ab 2012 aber wieder zulegen. 2009 waren die Erlöse hier um vier Prozent auf 28 Milliarden Euro gefallen. Im Festnetzgeschäft kämpft die Telekom mit dem Verlust herkömmlicher Anschlüsse und einem harten Preiswettbewerb mit den Wettbewerbern wie United Internet, die wie die Telekom mit Komplettpaketen mit Flatrates um Kunden werben.

Nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr will die Telekom durch die angekündigten Maßnahmen konzernweit wieder mehr Geld verdienen. Die bereinigte Kapitalrendite (ROCE) solle bis zum Jahr 2012 auf bis zu acht Prozent klettern, kündigte der Konzern an. 2009 waren es rund sechs Prozent.

Glasfaser kommt

In Deutschland beginnt die Telekom noch dieses Jahr mit dem langerwarteten Ausbau des superschnellen Internets über Glasfasern. Nach Dresden solle bis 2012 jeder zehnte Haushalt einen Glasfaser-Anschluss bekommen, versprach Obermann. Mit dieser als "Fibre to the Home" (FTTH) bekannten Technologie können beispielsweise hochaufgelöste Filme (HD) binnen Sekunden heruntergeladen werden. Insgesamt sollen in Deutschland in den nächsten drei Jahren zehn Milliarden Euro investiert werden.

Nach dem Gewinnrückgang 2009 will die Telekom durch die angekündigten Maßnahmen konzernweit wieder mehr Geld verdienen. Die bereinigte Kapitalrendite (ROCE) solle bis zum Jahr 2012 auf bis zu acht Prozent klettern, kündigte der Konzern an. 2009 waren es rund sechs Prozent. An der Börse lösten die neuen Wachstumsziele jedoch keine Euphorie aus. Die im Dax enthaltene T-Aktie notierte kaum verändert bei 9,85 Euro.

Prognose für 2010 bestätigt

Der Konzern bestätigte sein Prognose für das laufende Jahr. Demnach geht das Bonner Dax-Unternehmen für 2010 weiterhin von einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 20 Milliarden Euro sowie einen freien Cashflow von rund 6,2 Milliarden Euro aus, wie Obermann weiter erklärte. Die Kapitalrendite soll um mindestens 150 Basispunkte klettern.

Im Vorjahr konnte der Konzern zwar Umsatz und operatives Ergebnis steigern. Grund dafür war aber lediglich die erstmalige Einbeziehung der griechischen Gesellschaft OTE, welche seit dem 1. Februar 2009 voll konsolidiert wird.

(RTR/DDP)
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