Tarifstreit Erneut Streik am größten deutschen Amazon-Standort

Bad Hersfeld · Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter des US-Versandhändlers Amazon in Bad Hersfeld erneut zum Streik aufgerufen. Die Beschäftigten am größten deutschen Standort des Unternehmens sollten von der Nacht zum Freitag an bis zum Samstagabend die Arbeit niederlegen.

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Foto: dpa, Frank May

Der Ausstand solle mit Beginn der Nachtschicht bis zum Ende der Spätschicht am Samstag dauern, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Mit dem Streikaufruf bezieht Verdi Amazon in die festgefahrene Tarifauseinandersetzung im Einzelhandel mit ein. "Wir wollen deutlich machen, dass alle Beschäftigten im Handel eine kräftigte Lohnerhöhung verdient haben", erklärte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke.

Verdi fordert für den Tarifbereich Einzel- und Versandhandel Hessen eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 Prozent, mindestens jedoch 140 Euro. Darüber hinaus hat sich Verdi zum Ziel gesetzt, die Arbeitgeber zu einer gemeinsamen Initiative zu bewegen, die Tarifverträge wieder für allgemeinverbindlich erklären zu lassen.

In den deutschen Amazon-Versandzentren wird seit dem Frühjahr 2013 immer wieder gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi will für die Beschäftigten Verträge nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels durchsetzen. Der US-Konzern weigert sich aber bislang, einen Tarifvertrag für seine Mitarbeiter in Deutschland auszuhandeln. Amazon verweist darauf, dass Gehälter nach den - niedrigeren - Tarifen der Logistikbranche gezahlt würden.

(AFP)
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