Mönchengladbach IG Metall NRW wirft General Electric Raubtierkapitalismus vor

Düsseldorf · Der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler, hat scharfe Kritik am Stellenabbau von General Electric in Deutschland geübt. Der geplante Stellenabbau sei angesichts von Milliardengewinne des Unternehmens nicht hinnehmbar.

 Das Transformatorenwerk von General Electric in Mönchengladbach.

Das Transformatorenwerk von General Electric in Mönchengladbach.

Foto: Detlef Ilgner

"General Electric macht in allen Geschäftsfeldern Milliardengewinne. Der geplante Stellenabbau ist daher völlig inakzeptabel", sagte er unserer Redaktion. Auf Kosten der Beschäftigten solle kurzfristig Profit maximiert werden. "Das ist unsozial und betriebswirtschaftlich unvernünftig." Die IG Metall NRW fordere eine Investitionsstrategie statt Stellenabbaus.

"Die Fertigung in Mönchengladbach ist profitabel", erklärte Giesler. Diese solle nun wegen der Profitgier von Finanzmärkten und Anteilseignern geschlossen werden. "Das ist Raubtierkapitalismus pur. Wir können uns für Mönchengladbach durchaus Lösungen außerhalb von GE vorstellen."

Der NRW-Bezirksleiter appellierte an die NRW-Landesregierung, sich einzuschalten: "Nach Thyssenkrupp und Siemens folgt nun General Electric. Jetzt ist die Landesregierung gefordert. Sie muss sich endlich entscheiden, ob sie dem Ausverkauf von industrieller Wertschöpfung in NRW weiter tatenlos zuschaut, oder ob sie sich im Sinne der Beschäftigten in diese Prozesse einschaltet."

Nach Siemens will nun auch der US-Industriekonzern General Electric seine Kraftwerksparte in Deutschland zusammenstreichen. Geschlossen werden soll unter anderem die Fertigung des Tochterunternehmens "GE Grid Solutions" in Mönchengladbach, wie die GE-Deutschlandsparte am Donnerstag mitteilte.

Insgesamt will das amerikanische Unternehmen rund 1600 Arbeitsplätze in Deutschland streichen. Betroffen sind neben Mönchengladbach auch die Standorte Mannheim, Stuttgart, Berlin und Kassel. In Berlin soll die Fertigung von "GE Power Conversion" geschlossen werden.

Das Unternehmen begründete die Einschnitte mit dem starken Preisdruck und der geringen Nachfrage nach konventionellen Kraftwerken. Die Einschnitte wolle man so sozialverträglich wie möglich gestalten und mit den Arbeitnehmern beraten, sagte Deutschlandchef Alf Henryk Wulf.

GE beschäftigt in Deutschland nach eigenen Angaben an mehr als 50 Standorten rund 10.000 Mitarbeiter. Der Mischkonzern hatte Anfang 2016 bereits die Streichung Tausender Stellen in Europa angekündigt, in Deutschland war vor allem Mannheim betroffen.

Mit Material von der Nachrichtenagentur dpa.

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