Staatsanwalt ermittelt Gucci soll 1,3 Milliarden Euro Steuern hinterzogen haben

Rom · Die italienische Luxus-Modefirma Gucci wird der Steuerhinterziehung verdächtigt. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, wurden Konzernzentralen in Mailand und Florenz von der Polizei durchsucht.

 Ein Schaufenster der Gucci-Niederlassung in Mailand (Archiv).

Ein Schaufenster der Gucci-Niederlassung in Mailand (Archiv).

Foto: afp, MM

Die italienische Tageszeitung "La Stampa" hatte zuvor berichtet, die Mailänder Staatsanwaltschaft ermittele wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 1,3 Milliarden Euro gegen den Luxuswarenhersteller. Das zur französischen Kering-Gruppe gehörende Unternehmen hatte zuletzt ein starkes Wachstum vermeldet.

"La Stampa" berichtete, Gucci habe italienische Geschäftsaktivitäten in der Schweiz verbucht, auf diese Weise sei Rom der Milliardenbetrag entgangen. Gucci wäre nicht der erste Modekonzern, der in Italien wegen solcher Vorwürfe belangt würde: Im Jahr 2013 war der Luxuswarenhersteller Prada zu einer Nachzahlung von 470 Millionen Euro an den italienischen Fiskus verurteilt worden, nachdem der Konzern über zehn Jahre Gewinne im Ausland verbucht hatte.

Gucci verzeichnete im dritten Quartal dieses Jahres ein Wachstum von 49,4 Prozent. In den Quartalen davor waren es 48,3 und 39,3 Prozent. Das Unternehmen erklärte am Montag, vollständig mit den Behörden zu kooperieren.

(felt)
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