Elektronik-Konzerne Samsung und Sony machen Gewinne

Seoul/Tokio · Die beiden asiatischen Elektronik-Riesen Samsung und Sony haben beide mit der Konkurrenz aus China zu kämpfen. Bei den Koreanern knabbert der Wettbewerb am Gewinn im Smartphone-Markt. Bei Sony beschleunigte die Billig-Konkurrenz den Niedergang der Eletronik-Sparte.

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Foto: afp, OA/agz

Die asiatischen Elektronikkonzerne Samsung und Sony trotzen den widrigen Umständen in der Branche. Zwar verdiente der Smartphone-Marktführer Samsung trotz des Verkaufsstarts seiner neuen Spitzenmodelle im zweiten Quartal 2015 weniger. Mit einem Gewinn von 5,75 Billionen Won (4,5 Milliarden Euro) fiel die Bilanz allerdings noch tiefschwarz aus. Der Umsatz ging um 7,3 Prozent auf 48,54 Billionen Won zurück, teilte das Unternehmen mit.

Bei Sony war die Ausgangslage noch schwieriger als beim Konkurrenten aus Südkorea: Sony machte die vergangenen drei Jahre Verluste, verdient aber nach dieser langen Durststrecke inzwischen wieder ordentlich Geld. Im vergangenen Quartal gab es einen Gewinn von 82,4 Milliarden Yen (600 Mio Euro) - drei Mal so viel wie ein Jahr zuvor.

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Als Retter für Sony erweisen sich immer mehr die Kamera-Sensoren, die in vielen Smartphones anderer Hersteller zum Einsatz kommen. Das eigene Handy-Geschäft bringt Sony hingegen rote Zahlen. Die Playstation 4 spielt nach Anlaufverlusten inzwischen Gewinne ein - und der günstige Yen-Kurs besserte die Zahlen zusätzlich deutlich auf.

Im Smartphonemarkt stehen Sony und Samsung vor ähnlichen Herausforderungen. Im oberen Segment dominiert das iPhone von Apple und saugt fast den gesamten Gewinn der Branche ab. Bei den preiswerten Modellen drängen chinesische Hersteller auf den Markt.

Samsung hatte außerdem noch mit ausgemachten Problemen bei der Auslieferung seines Premiumgeräts Galaxy S6 Edge zu kämpfen. Sony hat sich unterdessen aus dem Geschäft mit günstigen Geräten zurückgezogen, so dass der Umsatz in dieser Sparte um über 16 Prozent auf 280,5 Milliarden Yen (gut zwei Mrd Euro) fiel.

Besser lief für Sony das Spiele-Geschäft mit der Playstation-Konsole: Es wuchs um gut zwölf Prozent auf knapp 289 Milliarden Yen (2,1 Mrd Euro) und der operative Gewinn sprang von 4,3 auf 19,5 Milliarden Yen hoch (142 Mio Euro). Sony wurde drei Millionen Geräte seiner aktuellen Spielekonsole Playstation 4 los. Zum Vergleich: Die Wii U des Rivalen Nintendo verkaufte sich in dieser Zeit fast sieben Mal schlechter.

Das Geschäft mit Verbraucherelektronik, das jahrelang Sonys schwierigste Baustelle war und für hohe Verluste sorgte, schreibt nach schmerzhafter Sanierung inzwischen schwarze Zahlen. Im Filmgeschäft gab es diesmal einen seltenen Verlust, im gesamten Geschäftsjahr soll jedoch wieder ein positives Ergebnis herauskommen.

Der Konzernumsatz in dem Ende Juni abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal sank leicht um 0,1 Prozent auf 1,8 Billionen Yen, wie Sony am Donnerstag mitteilte. Für das Gesamtgeschäftsjahr rechnet Sony weiterhin mit der Rückkehr in die Gewinnzone. Erstmals seit drei Jahren sollen unterm Strich wieder schwarze Zahlen stehen, und zwar in Höhe von 140 Milliarden Yen.

(dpa)
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